"Zwischen Belgien und GB werden bilaterale Gespräche und Handelsverträge nötig"

Eine Mehrheit der Schotten will sich vom Vereinigten Königreich trennen. Das geht aus einer Umfrage der Sunday Times hervor. Ein britischer Parlamentarier der Labour-Partei sagte, dass sich die Briten nach Vollzug des Brexit dem Europäischen Wirtschaftsraum anschließen könnten. Der belgische Staatssekretär für Außenhandel, Pieter De Crem, hält das jedoch für völlig unrealistisch.

Eine große Mehrheit der Schotten hatte am Donnerstag beim  Referendum gegen den Brexit gestimmt. Im Falle einer Unabhängigkeit Schottlands, könnten die Schotten weiterhin Mitglied der EU bleiben.

Unterdessen hat ein britischer Parlamentarier der Labour-Partei dazu aufgerufen, den Brexit nicht im Parlament zu verabschieden. Ihm zufolge habe das Referendum einen rein beratenden, keinen bindenden Charakter.

Sobald der Brexit vollzogen sei, werde sich das Vereinigte Königreich dem Europäischen Wirtschaftsraum anschließen können, sagte er noch. Damit hätten die Briten vollständigen Zugang zum EU-Binnenmarkt. 

Doch laut dem belgischen Staatssekretär für Außenhandel, Pieter De Crem, sei dieses Szenario völlig unrealistisch. In der VRT sagte er: "Es gibt zum Beispiel eine Möglichkeit, dass England  dem Wirtschaftsraum beitritt, wie das Norwegen getan hat. Das kostet aber viel mehr Geld, als der Beitrag, den das Vereinigte Königreich derzeit an die Europäische Union zahlt. Das ist also keine Lösung."

Weiter betonte der Staatssekretär für Außenhandel: "Zwischen den Ländern werden bilaterale Gespräche stattfinden und Handelsverträge geschlossen, aber auch andere Verträge erarbeitet werden müssen. Das gilt auch für Belgien und England."

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