Streik bei Swissport am Brussels Airport

Die Mitarbeiter des Gepäckabfertigungs-Unternehmens Swissport am Brüsseler Nationalflughafen in Zaventem haben am Freitagmorgen ihre Arbeit niedergelegt. Nach gescheiterten Gesprächen mit der Direktion über akuten Personalmangel und hohem Arbeitsdruck seit den Anschlägen vom 22. März gingen die Gewerkschaften zu diesem Schritt über.

Nach Angaben der Gewerkschaften bei Swissport am Brussels Airport herrscht beim dortigen Personal große Unruhe. Am Mittwoch habe es Gespräche mit der Direktion gegeben, um die Probleme zu besprechen, doch diese seien ergebnislos abgebrochen worden. Man missbrauche die Anschläge vom 22. März, hieß es dazu, denn seinerzeit seien alle Zeitarbeitsverträge beendet worden und seit dem arbeite man bei Swissport lediglich mit den Festangestellten. Doch inzwischen haben sich in Zaventem die Passagierzahlen quasi komplett wieder erholt.

Die Arbeitsniederlegung bei Swissport hat für den Flugverkehr erhebliche Folgen. Das Unternehmen ist für rund 65 % der gesamten Gepäckabfertigung am Standort zuständig. Bei den Fluggesellschaften, die Verträge mit Swissport haben, verspäten sich die Starts um eine halbe bis eine volle Stunde. Einige Maschinen hoben bereits ohne Gepäck ab.

Die Flughafendirektion gibt an, alles daran zu setzten, die Probleme für die Reisenden auf ein Minimum zu beschränken. Die Fluggesellschaften setzten Mitarbeiter ein, die freiwillig einspringen. Doch es wird dazu geraten, möglichst nur mit „kleinem Gepäck“ zu reisen. Brussels Airport-CEO Arnaud Feist sagte dazu, dass der Flughafen selbst für die Gepäckabfertigung sorgen werde, falls die Probleme bei Swissport anhalten würden.

"Glaubwürdigkeit des Flughafens in Gefahr!"

Dieser Streik ist nicht die erste Arbeitsniederlegung seit den Anschlägen vom 22. März. Kurz nach dem Drama führte die Flughafenpolizei Aktionen durch und auch die Fluglotsen und die Zollbeamten streikten, teilweise sogar spontan.

Das alles wiegt natürlich schwer auf die Anstrengungen des Flughafens, nach den Attentaten wieder auf die Beine zu kommen. Schon beim Streik bei Aviapartner vor einem Monat, der zweitgrößte Gepäckabfertiger am Flughafen in Zaventem, sagte CEO Feist, dass es jetzt reiche: „Bei der nächsten Aktion fürchte ich das Schlimmste für die Glaubwürdigkeit unseres Flughafens.“

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