Eines von 5 wallonischen Kindern mit 2 arbeitslosen Eltern
Die Zahl der arbeitslosen Familien ist seit Beginn der Krise im ganzen Land gestiegen: 2008 lebte 11,3 Prozent der belgischen Kinder in einer solchen Familie, jetzt ist der Anteil auf 12,8 Prozent angestiegen. Das schreibt die Zeitung De Tijd auf der Grundlage von Zahlen des Arbeitsamtes VDAB und der Arbeits-Anlaufstelle 'Steunpunt Werk'.
Dass Wallonien so schlecht abschneide, sei laut Professor Luc Sels von 'Steunpunt Werk' vor allem eine Folge der Deindustrialisierung. Die Schuld sei aber auch, bei der Politik zu suchen. "Wallonien hat viel später damit angefangen, arbeitssuchende Personen intensiv zu begleiten, damit sie eine neue Arbeitsstelle finden. Außerdem ist die Qualität des Unterrichts schlecht." Brüssel kämpft wiederum mit den typischen Problemen, die Großstädte üblicherweise haben und kann deshalb nur schwer mit Flandern und Wallonien verglichen werden.
"Die Zahlen weisen auf eine Marginalisierung eines Teils der Bevölkerung hin, der vollständig vom Arbeitsmarkt abgeschnitten ist", sagt Willem Vansina vom Arbeitsamt VDAB. "Für Kinder aus solchen Familien ist es schwer, aus ihrer benachteiligten Situation herauszukommen. Diese Armut wird von einer Generation an die nächste weitergegeben."