Polizeiverstärkung streikt nun selbst in Haftanstalten

In den Gefängnissen von Vorst und Sint-Gillis in Brüssel haben jetzt auch die Bundespolizisten ihre Arbeit niedergelegt. Die Beamte hatten die seit mehr als einen Monat streikenden Wärter ersetzt. Doch an diesem Freitagmorgen sind die Polizisten selbst in einen Streik getreten.

Der Abzug der Polizisten hat zur Folge, dass der Hofrundgang und der Wäscheservice gestrichen werden. Die Häftlinge werden jetzt nur noch durch Soldaten bewacht.

Der Bürgermeister von Vorst, Marc-Jean Ghyssels, findet, dass es die Aufgabe des Innenministers Jan Jambon (N-VA) sei, dafür zu sorgen, dass trotz des Streiks föderale Polizisten in den Gefängnissen anwesend seien.

Dem Bürgermeister von Sint-Gillis, Charles Picqué, zufolge dürfe das Problem nicht einfach auf die Lokalpolizei geschoben werden, die sowieso schon mit einer großen Zahl Überstunden zu kämpfen habe. Übrigens könnten die Ortspolizisten ähnlich wie ihre föderalen Kollegen reagieren, so Picqué noch.

Aufruf wallonischer Wärter zum Ausstand

Mehrere wallonische Gefängniswärter waren an diesem Freitagmorgen auch in der Haftanstalt von Brügge, um das Personal dort von einem Streik zu überzeugen. Rund dreißig Wärter blieben eine Zeit lang vor dem Gefängnis stehen, doch die flämischen Gewerkschaften konnten sie dazu überreden, wieder an ihre Arbeit zu gehen.

Letztlich nahmen alle Wärter im Brügger Gefängnis ihre Arbeit wieder auf und die wallonischen Wärter zogen sich zurück.

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