Nach 8 Jahren doch noch olympisches Gold?

Es besteht berechtigte Hoffnung darauf, dass die belgische 4X100 Meter-Staffel der Damen (Foto) ihre Silbermedaille aus den Olympischen Spielen von 2008 bald gegen Gold eintauschen kann. Eine ihrer russischen Gegnerinnen, die damals die Staffel gewannen, war offenbar gedopt.

Im Finale der 4X100 Meter-Staffel der Damen in Peking musste das belgische Quartett Elodie Ouedraogo, Olivia Borlée, Hanna Mariën und Kim Gevaert die russische Konkurrenz an sich vorbei ziehen lassen. Eine der vier damaligen Läuferinnen (Jewgenija Poljakow, Alexandra Fedoriwa, Julija Guschtschina und Julija Tschermoschanskaja) gehört offenbar zu jenen 14 russischen Sportlerinnen, die jetzt, acht Jahre danach, des Dopings überführt werden.

Insgesamt hat das Olympische Komitee (IOC) unter allen nachträglich geprüften Dopingproben 31 positive Ergebnisse entdeckt. Darunter sollen 14 russische Olympioniken sein und darunter wiederum auch Medaillengewinner. Eine davon soll nach einem Bericht eines russischen TV-Senders Julija Tschermoschanskaja sein. Laut der A-Probe war sie positiv und im Juni soll der Bericht zur B-Probe veröffentlicht werden.

Ist Julija Tschermoschanskaja dann auch noch positiv, dann wird den Russinnen die Goldmedaille von 2008 aberkannt und die Belgierinnen können nachträglich feiern. Die beiden früheren belgischen Spitzensprinterinnen Elodie Ouedraogo und Kim Gevaert haben dazu lange geschwiegen. „Wir wussten, dass wir eines Tages doch noch Gold erhalten würden“, sagten beide jetzt, denn sie haben wohl schon damals geahnt, dass bei den Russinnen etwas nicht mit rechten Dingen zuging.

"Medaillen nicht verstecken"

Elodie Ouedraogo sagte dazu am Dienstagabend in der VRT-Fernsehtalkshow „Van Gils & Gasten“, sie haben ihren Mädels damals geraten, ihre Silbermedaillen nicht zu tief zu verstecken. Kim Gevaert ergänzte dazu: „Wir hatten mal darüber gesprochen, doch dass es nach acht Jahren soweit kommen würde, ist doch speziell. Wir waren so euphorisch mit Silber, auch wenn wir wussten, dass die Russinnen einen schlechten Namen hatten und dass einiges das Tageslicht nicht sehen sollte…“

BELGA/ LALMAND

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