Brüsseler Polizisten unter Verdacht

Nach dem Skandal über die Antwerpener Polizei stehen nun auch zwei Brüsseler Polizisten im Verdacht, Machtmissbrauch begangen zu haben. Ihnen werden schwere Taten vorgeworfen, darunter Diebstahl mit Gewaltanwendung und Bedrohung sowie unrechtmäßiger Waffengebrauch.

Die beiden Beamte der Polizeizone Brüssel-Hauptstadt sollen ihre Uniform und Waffe dazu missbraucht haben, ausländische Autofahrer bei Kontrollen zu erpressen und zu bestehlen. 

"Die beiden Beamte werden verdächtigt, am 10. und 20. Dezember jeweils ein Fahrzeug an einer Ausfahrt des Brüsseler Rings angehalten zu haben. Nach der Durchsuchung der Autos seien sie verschwunden. Die Opfer behaupten, dass jeweils Geld aus den Fahrzeugen, insgesamt rund 5.300 Euro, entwendet worden sei", erklärt Carol Vercarre von der Staatsanwaltschaft Halle-Vilvoorde. Die beiden jungen Beamte sollen die Taten in Uniform, mit vorgehaltener Waffe und während ihrer Dienstzeit begangen haben.

Die beiden Männer wurden verhört. Sie sitzen seit Sonntag in Untersuchungshaft und wurden inzwischen auch vom Dienst suspendiert.

Die Justiz untersucht nun, ob die Beamte bewusst ausländische Fahrer ausraubten, weil sie davon ausgingen, dass diese weniger schnell geneigt seien, Anzeige zu erstatten.

Letztlich haben ein polnischer und ein rumänischer Fahrer dennoch Anzeige erstattet.

"Blamage für gesamte Einheit"

"Wir haben eine Vorbildfunktion. Wenn diese Taten stimmen, ist das eine Blamage für unsere Einheit und ein Problem für alle Polizisten, die ihre Arbeit gut machen", so eine Polizeisprecherin.

Auch in Antwerpen ist vor kurzem ein Skandal ans Licht gekommen. Dort stehen sechs Polizisten wegen organisierter Erpressung und Diebstahl unter Gewaltanwendung unter Verdacht.

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