Schnelltram Hasselt-Maastricht auf Eis gelegt?

Der niederländische Staatsrat hat die Pläne der südlimburgischen Stadt Maastricht zum Bau einer Schnelltram-Verbindung mit Hasselt in der flämischen Provinz Limburg eine Absage erteilt. Maastricht muss jetzt neue Vorschläge unterbreiten, die die Bahntrasse auf dem Gebiet der Stadt aussehen soll.

Die ursprünglichen Plane zum Bau der so genannten „Spartacus-Schnelltram“ (Projektfoto einer entsprechenden Tram von De Lijn) zwischen Hasselt und Maastricht sahen vor, die beiden Stadtzentren innerhalb der kommenden 10 Jahre miteinander zu verbinden. Doch die niederländische Staatsrat ist der Ansicht, dass es unmöglich ist, dieses Vorhaben im Bereich Maastricht in diesem Zeitraum umzusetzen. Die Schnelltram soll eigentlich am Maastrichter Hauptbahnhof enden, doch dies wird schwierig.

Die Hauptstadt der niederländischen Provinz Südlimburg hat zum einen nicht ausreichend Finanzmittel für dieses ehrgeizige Projekt zur Verfügung und zum anderen stören technische Probleme die Umsetzung des Vorhabens. Zwischen der Maastrichter Innenstadt und dem Bahnhofsviertel muss nämlich die Maas überquert werden und dafür hat die Stadt keine wirkliche Lösung parat.

Da die Pläne von allen anderen entlang der „Spartacus-Linie“ ansässigen Gemeinden in Belgien und den Niederlanden aber abgesegnet sind, urteilt der Staatsrat in unserem Nachbarland, dass Maastricht daran festhalten muss. Die dortigen Stadtväter wollten eigentlich die Bahnstrecke abkürzen und nicht über die Maas zum Bahnhof führen lassen. Doch gerade der direkte Anschluss an die niederländische Eisenbahn ist einer der Hauptgründe, warum die Anliegergemeinden dem Projekt so enthusiastisch entgegensehen.

Muss Flandern einschreiten?

Jetzt ist das Dilemma groß, denn das Urteil des niederländischen Staatsrat ist bindend und dagegen ist auch keine Berufung möglich. Allerdings könnte die Erstellung eines neuen Plans durch Maastricht einen Zeitgewinn darstellen, der es auch ermöglicht, auf die Suche nach zusätzlichen Finanzmitteln zu gehen. Der aus der flämischen Provinz Limburg stammende sozialistische Landtagsabgeordnete Rob Beenders (SP.A) fordert jetzt von Flanderns Landesminister für Verkehr und Mobilität, Ben Weyts (N-VA), dass sich dieser zur Findung einer Lösung mit dem Stadtrat von Maastricht an einen Tisch setzt.

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