Doch Zuschauer bei Anderlecht gegen OHL

Da die belgische Bundesregierung die Terrorwarnstufe vom maximalen Niveau 4 auf 3 abgeschwächt hat, können jetzt auch am Wochenende die Fußballspiele in der Region Brüssel-Hauptstadt nach Plan und mit den Fans der gegnerischen Mannschaften stattfinden. Eine Champions League-Begegnung in Gent hingegen muss wohl auf Gästefans verzichten.

Besonders wichtig ist dies für die Erstliga-Partie zwischen dem RSC Anderlecht und OHL Löwen, die für Sonntag im Constant-Vanden-Stock-Stadion (Foto oben) im Anderlechter Astrid Park geplant ist.

Die Partie findet demnach nicht im Form eines „Geisterspiels“ hinter verschlossenen Türen und ohne Zuschauer statt sondern, wie gehofft, mit den Fans. Die Partie hat am frühen Sonntagnachmittag im 14 Uhr 30 Anstoß. Brüssels regionaler Ministerpräsident Rudy Vervoort (PS) sagte dazu: „Brüssel lässt sich nicht länger von den Terroristen in Geiselhaft nehmen. Jetzt nicht und auch in Zukunft nicht.“

Zur Erinnerung: Alle Spiele des 17. Spieltags der ersten Liga sind am kommenden Wochenende gratis in den verschiedenen belgischen Sportkanälen zu sehen. Wegen der Terrordrohung und den entsprechenden Sicherheitsbedingungen einigte sich die Profiliga mit den Sendern darauf, die Spiele nicht decodiert und für Jedermann zu zeigen. Dies wurde (bis auf weiteres) nicht wiederrufen.

Champions League ohne Gäste…

Wenn am 9. Dezember Zenit St. Petersburg in der Ghelamco Arena von AA Gent zu Gast ist, sind die Gästefans allerdings ausgeschlossen. Gents Bürgermeister Daniël Termont (SP.A - kl. Foto) hat sich diese Entscheidung nicht leicht gemacht, doch angesichts des militärischen und diplomatischen Konflikts zwischen der Türkei und Russland fürchtet er um die Sicherheit am Stadion und in seiner Stadt. In Gent lebt eine große türkische Gemeinschaft und nicht wenige der Türken dort sind Fan von AA Gent. Hier galt es also Konflikte zu vermeiden.

Termont will allerdings noch juristisch prüfen lassen, ob er den russischen Fans die Anreise nach Gent verbieten kann, auch weil dort ein großer Weihnachtsmarkt mit vielen Familien stattfindet. Ein Einreiseverbot, wie es Frankreich nach den Anschlägen von Paris gegen ausländische Fußballfans erlassen hatte, ist in Belgien jedenfalls gesetzlich nicht möglich.

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