Belgien: Fußballspiele in Zeiten der Terrordrohung

Der nächste Spieltag im belgischen Profifußball ist geprägt von Spielabsagen und von Begegnungen, die ohne Zuschauer ausgetragen werden müssen. Der Grund? Die gastgebenden Mannschaften haben durch die Anti-Terror-Aufträge für die Bundespolizei nicht ausreichend Polizisten zur Verfügung, um für die nötige Sicherheit sorgen zu können.
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Die Begegnung zwischen dem RSC Anderlecht und Oud-Heverlee-Löwen (OHL) des 17. Spieltags in der belgischen Fußball-Liga findet hinter verschlossenen Türen, d.h. ohne Publikum statt. Dies hat der Bürgermeister des Brüsseler Stadtteils Anderlecht angesichts der in der Region Brüssel-Hauptstadt geltenden Terrorwarnstufe 4 angeordnet.

Die Anderlechter sind in diesen Tagen doppelt gebeutelt, denn ihr Europa League-Spiel gegen AS Monaco in Frankreich muss auf Anordnung der französischen Behörden ohne die belgischen Fans stattfinden.

Bei der Europa League-Begegnung zwischen Club Brügge und Napoli sieht die Sache etwas anders aus. Brügges Bürgermeister beschloss angesichts der polizeilichen Sicherheitslage, diese Partie in seiner Stadt ebenfalls ohne Publikum stattfinden zu lassen.

In der zweiten belgischen Fußball-Liga wurden die beiden Begegnungen AS Eupen gegen Antwerpen und Union gegen Deinze aus den genannten Gründen auf einen noch zu bestimmenden Termin verlegt. Auch andere Erst- und Zweitligaspiele in Belgien werden wohl noch verlegt oder ohne die Fans stattfinden.

Absagen oder Fernsehen schauen

„La Famille des Rouches“, der Dachverband der Standard Lüttich-Fanclubs, hat dazu aufgerufen, den gesamten 17. Spieltag in der ersten Liga abzusagen, damit alle Vereine unter den gleichen Bedingungen spielen können.

Die ProLeague, der Verband der belgischen Profi-Fußballvereine, hat sich mit seinen Medienpartnern (die TV-Sender Telenet, Proximus-TV und BeTV) darauf geeinigt, am kommenden Wochenende alle Spiele gratis zu übertragen und die Kodierung für die Pay-TV-Programme für alle Zuschauer zu öffnen.

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