Alarmknopf für Mitarbeiter flämischer Arbeitsämter

Das Flämische Amt für Arbeitsvermittlung und Berufsausbildung, VDAB, installiert an einigen Schaltern in ihren lokalen Anlaufstellen Alarmknöpfe zum Schutz ihrer Mitarbeiter. Da das belgische Bundesland Flandern im Zuge der Staatsreform jetzt auch für die Kontrolle und die Sanktionierung von Arbeitslosen zuständig ist, befürchtet das VDAB Übergriffe auf sein Personal.

Die Zuständigkeit für die Kontrolle und die Sanktionierung von Arbeitslosen geht am Stichtag 1. Januar 2016 vom Bund an die Länder und Regionen in Belgien über. Und dies bringt jenen Arbeitsamtsmitarbeitern beim flämischen VDAB Sorgenfalten auf die Stirn, die direkten Kontakt zu den Arbeitslosen haben. Schon in den vergangenen Jahren gab es jährlich dutzende Fälle von körperlicher Gewalt gegen VDAB-Mitarbeiter.

Jetzt, wo die Arbeitsamtsmitarbeiter ihren Ansprechpartnern auch die Folgen von eventuellen Sanktionen mitteilen müssen, zum Beispiel das Streichen von Arbeitslosenbezügen nach Fehlverhalten (Ignorieren von verpflichteten Bewerbungsgesprächen, Schwarzarbeit während der Arbeitslosigkeit usw.), steigt das Risiko auf physische Angriffe, wie Shaireen Aftab vom VDAB gegenüber der VRT-Nachrichtenredaktion angab:

„Einige von den Leuten, denen man mitteilt, dass ihre Arbeitslosenunterstützung beendet wird, wenn sie sich nicht intensiver um einen Job bemühen, können auch durchdrehen, wenn die entsprechenden Gespräche aus dem Ruder laufen. Der Alarmknopf ist eine der Maßnahmen, die ergriffen werden, um die Mitarbeiter so gut, wie möglich, zu schützen.“

Weitere Maßnahmen

Die Arbeitsämter richten auch abgesonderte Räume ein, in denen Problemgespräche stattfinden können und einige Schalter werden in die direkte Nähe von Ausgängen gerückt. Einige lokale Arbeitsämter haben aber schon jetzt Sicherheitspersonal eingestellt, um gewalttätige „Kunden“ in den Griff zu bekommen, wie verschiedene Medien in Flandern dazu melden.

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