Über 5.500 Asylanfragen im September in Belgien

Im September haben exakt 5.512 Menschen einen Asylantrag in Belgien eingereicht. Das ist einer der höchsten je gemessenen Werte. Nach einem Bericht des General-Kommissariats für Flüchtlinge und Staatenlose ist dies ein Anstieg um 19,3 % gegenüber dem Vormonat August. Inzwischen sorgt ein Brief an eine große Gruppe von Irakern für Aufregung.
Sophie Kip

Nach Angaben des General-Kommissariats für Flüchtlinge und Staatenlose stellt die Zahl der im September in Belgien eingereichten Asylanfragen einen Anstieg um mehr als 200 % gegenüber dem gleichen Monat im vergangenen Jahr dar. Inzwischen fordern Sozialhilfezentren der Länder und Regionen von Belgiens Staatssekretär für Asyl und Einwanderung, Theo Francken (N-VA), ein Mitspracherecht im Verteilplan für die Flüchtlinge in Belgien. Sie wollen z.B. über die darin gehandhabten Kriterien mitentscheiden.

Ein Schreiben des Staatssekretärs an eine große Gruppe von männlichen irakischen Asylbewerbern aus Bagdad, aus dem hervorgeht, dass deren Ersuchen um ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht vorläufig ausgesetzt wird, sorgt für Unmut bei den Angesprochenen. Das Ausländeramt in Brüssel teilte dem Kabinett von Staatssekretär Francken mit, dass unzählige der Anträge exakt die gleiche Geschichte aufweisen.

In den Augen der Behörden handelt es sich hierbei um ein großangelegter und organisierter Fall von Menschenschmuggel. Inzwischen stimmte auch das General-Kommissariat für Flüchtlinge und Staatenlose - eine ausgesprochen unpolitische und nicht beeinflussbare Einrichtung in Belgien - der Aufschiebung der betreffenden Anträge zu. Unter Umständen droht dieser großen Gruppe alleine hier angekommenen von männlichen Irakern die Rückführung in deren Heimat, zumal die irakische Hauptstadt Bagdad, die die Betroffenen alle herkommen, international als sicher eingestuft wird.

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