Verschönte Energielabel auf Haushaltsgeräten

Nach der Manipulierung von Abgasmessungen bei Volkswagen, kommen nun auch Zweifel über die Informationen, die wir von Energielabeln auf zum Beispiel Kühlschränken und Waschmaschinen ablesen können. Offenbar werden die Informationen hierauf häufig verschönt dargestellt. Und das erstaunt kaum, wenn man weiß, dass die Fabrikanten selbst die Label ausstellen. Hierbei handelt es sich deshalb wohl kaum um ein unabhängiges Gutachten.

Stellen Sie sich vor, Sie wollen eine Waschmaschine kaufen und achten dabei ganz besonders auf die Energiewerte: Von G bis A+++, wobei Letzteres die energieeffizienteste Wertung ist. 

Nun geht aus Stichproben des Wirtschaftsministeriums hervor, dass die Hersteller in 6 von 10 Fällen ihre Produkte um einige Grade besser einstufen als dies in Wirklichkeit der Fall ist. Und das kann dann schnell zu mehreren 100 Euro Unterschied bei den jährlichen Stromkosten führen.

Der belgische Wirtschaftsminister Kris Peeters betonte hierzu gegenüber der VRT: "Das ist eigentlich inakzeptabel."

Der Verbraucher müsse auf das Label vertrauen können, das auf dem Produkt sei. Wenn die Information darauf nicht stimme, sei das inakzeptabel und müsse der Hersteller dafür sorgen, dass die Information richtiggestellt werde, so dass der Verbraucher entscheiden könne, ob er ein bestimmtes Produkt kaufen wolle oder nicht, so Peeters.

Der Volkswagenskandal hat nicht gerade das Konsumentenvertrauen gestärkt und das war bei einigen Verbrauchern schon nicht sehr groß. "Wer das kontrolliert, wissen wir doch gar nicht", so ein Verbraucher. Das Geld und der Markt seien der Boss. Daran könne man nichts ändern.

Verantwortlich für die Kontrollen ist das Wirtschaftsministerium. Das hat innerhalb von 5 Jahren rund 100 Stichproben durchgeführt. Europäische Regeln werden dabei als Richtschnur zugrunde gelegt.

"Diese europäischen Regeln wurden jüngst verschärft. Man muss sich auch daran halten. Wir werden weiterhin Kontrollen durchführen. Wenn das nicht besser wird, müssen wir das Problem ganz deutlich auf den Tisch legen und die Hersteller zur Verantwortung ziehen" verspricht der Minister noch.

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