"Zu keiner Zeit Problem mit der Stromversorgung"

Nach Ansicht der Bundesaufsichtsbehörde für den Energiemarkt, CREG, bestand im vergangenen Winter kein Problem mit der Stromversorgung in Belgien und für den kommenden Winter deutet sich ebenfalls kein Problem an. Im Gegenteil, so die CREG, das Problem, wenn es denn eines gebe, sei dann noch kleiner, als im vergangenen Winter.

Die Energie-Aufsichtsbehörde GREG hat alle möglichen energierelevanten Zahlen und Statistiken des vergangenen Winters analysiert: Temperaturen, Angebot und Nachfrage nach Elektrizität, die Strompreise am Markt (was stets ein wichtiger Indikator für mögliche Knappheiten ist).

Daraus wird deutlich, dass in unserem Land während des gesamten vergangenen Winters zu jeder Zeit ein Strom-Überschuss von rund 1.000 Megawatt (MW) vorlag. Das entspricht der Leistung eines Kernkraftwerks.

An den meisten Wintertagen in der Saison 2014/2015 habe die Reserve sogar bei bis zu 2.000 MW betragen, so errechnete die CREG. Nicht zuletzt führte die Behörde sogar eine Simulation bei noch niedrigeren Temperaturen als letzten Winter durch und kam dabei zu der Feststellung, dass auch in diesem Falle kein Versorgungsproblem bei der Elektrizität akut wird.

Zudem ist das Risiko einer Stromknappheit im kommenden Winter noch kleiner, so die Berechnungen der CREG, weil der belgische Stromnetzbetreiber Elia längst strategische Reserven anlegt, um im Falle des Falles einen Strommangel auffangen zu können. Die Aufsichtsbehörde ist in diesem Zusammenhang gar der Meinung, dass diese Reserven zu hoch seien. Die CREG will deshalb bei Elia nachfragen, warum derart hohe Reserven angelegt werden und wurden.

Probleme mit den belgischen Atommeilern?

Bei den Elektrizitätsproduzenten in Belgien herrscht seit dem Ausfall von mehreren Atommeilern in den beiden Kernkraftwerken Doel und Tihange und nach der Schließung mehrerer Kohlekraftwerke Panik, dass sich dadurch Stromknappheit einstellen kann.

Da Belgien die so genannte „Energiewende“ leidlich langsam angeht und da sich hierzulande die regenerativen Energiequellen nur schwerlich durchsetzen, wird seit einiger Zeit vor Pannen gewarnt und die belgische Bundesregierung erstellte sogar Pläne zu präventiven regional unterschiedlichen Stromabschaltungen zur Entlastung der Netze.

Nicht zuletzt steht auch auf immer länger werdende Sicht der Atomausstieg in Belgien an, doch die Betreiber der mittlerweile abgeschriebenen Kernkraftwerke wollen weiter damit Geld verdienen. Langsam scheint es so, wie Kritiker und Beobachter befürchten, dass eine entsprechende Lobbyarbeit in dieser Hinsicht erfolgreich war. Wie es in dieser Hinsicht in Belgien weitergehen soll, bleibt zu beobachten.

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