Organisationskomitee verzichtet auf Logo "Tokio 2020"

Das Organisationskomitee der Olympischen Sommerspiele 2020 hat sich entschieden, auf das umstrittene Logo der Spiele zu verzichten. Das hat das japanische Pressebüro Kyodo News erfahren. Der Urheber des Tokio-Emblems, Kenjiro Sano, wird von dem Belgier Olivier Debie des Plagiats beschuldigt.

Eine offizielle Bestätigung, dass das Organisationskomitee auf den weiteren Gebrauch des Emblems verzichtet, gibt es bislang allerdings nicht. Für diesen Dienstag ist eine Pressekonferenz angesetzt.

Der belgische Designer Debie hatte Mitte August erklärt, er werde juristische Schritte gegen das Internationale Olympische Komitee (IOC) einleiten.

Noch am vergangenen Freitag hatten die Veranstalter wissen lassen, dass sie nicht die Absicht hätten, das Logo zu verändern. Sie haben die Plagiats-Vorwürfe stets zurückgewiesen. Man sei davon übezeugt, dass das Emblem ein Entwurf von Kenjiro Sano sei, betonte Toshiro Muto, der allgemeine Direktor des Organisationskomitees auf einer Pressekonferenz.

Auf dem Logo für Tokio 2020 ist ein aus geometrischen Formen bestehender Buchstabe T und ein roter Kreis zu sehen. Debies Entwurf, das Logo eines Theaters in Lüttich, vereint in ähnlicher Form die Buchstaben T und L, allerdings ohne den roten Kreis auf dem Logo.

Der japanische Designer Kenjiro Sano versicherte, dass er das Logo aus dem Nichts kreiert habe. Das Logo für die Olympischen Sommerspiele 2020 und der Entwurf von Debie hätten zwar Ähnlichkeit, aber das Logo von Kenjiro Sano habe "zahlreiche Elemente", die nicht im Logo des Belgiers wiederzufinden seien, so der allgemeine Direktor des Organisationskomitees, Muto noch. Sano war zuvor schon auffällig geworden, weil er Bilder von anderen kopierte oder sie ohne Zustimmung der Urheber einfach benutzte.

Das Organisationskomitee der Olympischen Spiele hatte zuvor bereits Pläne für das Olympiastadion zurückziehen müssen, nachdem es Streit um die hohen Kosten gab.

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