Belgien ist schlechter Schüler in Sachen erneuerbare Energien

Belgien setze noch zu sehr auf Atomenergie und werde die mit der  EU vereinbarten Ziele für 2020 in Sachen nachhaltige Energie deshalb nicht erreichen, betont die Umweltorganisation Greenpeace.

In Obamas Plan ist kaum noch Platz für Atomenergie. Zwar könne der Plan ruhig noch ehrgeiziger sein, findet Joeri Thijs von Greenpeace Belgien, aber ein ähnlicher Investitionsrahmen wie der Obamas sei etwas, was Belgien auch dringend benötige. "Wir trödeln nun schon seit knapp 15 Jahren mit dem Automausstieg. Das heißt natürlich, dass dies die Investoren und Unternehmen zögern läßt. Lohnt es sich, in große Turbinenparks  - von denen wir noch viel mehr nötig haben, um die Ziele zu erfüllen - zu investieren?"

Niemand wolle, dass das Licht ausgehe, heißt es bei Greenpeace noch. Atomkraft biete aber keine Garantie mehr auf einen ausreichenden Stromvorrat.Andere Quellen seien nötig und diese erforderten eine tiefergehende Politik.

"Wir brauchen in Belgien eine eindeutige Vision. Wir wollen bis 2020 /30 soundsoviel Energie einsparen, soundsoviel Energie aus Wind und Sonne gewinnen. Nur auf diese Weise ist es möglich, die Atomkraft hinter uns zu lassen", fügt Thijs hinzu.

Bis 2020 hat sich die EU eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen von 20 Prozent gegenüber 1990 vorgenommen. Bis 2030 will sie die Treibhausgasemissionen gar um mindestens 40 % senken.

Die Nutzung erneuerbarer Energien soll bis 2020 auf 20 % des gesamten Endenergieverbrauches gesteigert werden. Die EU-Kommission hat vorgeschlagen, diesen Anteil bis 2030 auf mindestens 27 Prozent zu steigern.

Umgerechnet auf Belgien, müsste dieses Land, will es zunächst einmal nur die Emissionsziele für 2020 erfüllen, mindestens 15 Prozent an Treibhausgasen reduzieren.

Die erneuerbaren Energien muss Belgien bis 2020 auf 13 % des gesamten Endenergieverbrauches steigern. Belgien liegt aber gerade einmal bei 6 Prozent und das macht dieses Land zu einem der schlechtesten Schüler Europas.