In Brüssel werden immer mehr Mädchen kriminell

Eine aktuelle Statistik belegt, dass unter den jugendlichen Kriminellen in der belgischen Hauptstadt Brüssel immer mehr Mädchen zu finden sind. Mittlerweile betreffen rund ein Viertel der den Jugendrichtern und der Staatsanwaltschaft in Brüssel vorliegenden Jugenddelikte Mädchen oder junge Frauen unter 25 Jahre.

Im Zeitraum zwischen 2008 und 2012 ist die absolute Zahl von durch Minderjährigen verübten Straftaten, die der Staatsanwaltschaft vorlagen, in der Region Brüssel-Hauptstadt gesunken und zwar um 34 %, wie die frankophonen Tageszeitungen Le Soir und La Libre Belgique auf Basis von entsprechenden Zahlen des Nationalen Institutes für Kriminalistik und Kriminologie melden.

Dieses Institut führte gemeinsam mit der Wissenschaftlerin Valentine Mahieu von der Freien Universität Brüssel (VUB) eine entsprechende Studie durch. Demnach wurden 11 % aller in Brüssel registrierten Straftaten von minderjährigen Jugendlichen verübt. Ein bemerkenswerter Trend dabei ist jedoch, dass die Zahl der weiblichen Straftäter in diesem Zusammenhang deutlich angestiegen ist. Rund ein Viertel aller Straftaten in der Brüsseler Region, die von jungen Leuten unter 25 Jahre verübt wurden, gehen auf Mädchen und junge Frauen zurück.

VUB-Wissenschaftlerin Valentine Mahieu gab dazu gegenüber Le Soir an, dass sich die Gesellschaft auch in diesem Zusammenhang verändert habe. Nicht zuletzt sei die Gesellschaft heute deutlich weniger „paternalistisch“. In den meisten Fällen handelt es sich aber bei den von Mädchen oder jungen Frauen zwischen 16 und 25 verübten Straftaten um Einzelfälle. Nicht zuletzt handelt es sich hierbei auch um Bagatellstrafen, wie Kleindiebstähle, die kaum oder keine juristischen Folgen nach sich ziehen. Nur ein „harter Kern“ von rund 24 % der überführten Straftäterinnen sind Wiederholungstäter oder Mitglieder in Jugendbanden.

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