Rotes Kreuz hilft Belgiern, die unter Schock stehen

Das belgische Gesundheitsministerium hat nach dem Attentat in dem tunesichen Badeort Sousse, bei dem 38 Menschen getötet wurden, den psychosozialen Inverventionsdienst (Sisu) des belgischen Roten-Kreuzes eingeschaltet. Sisu soll die belgischen Touristen, die an dem Ort waren, an dem das Attentat in Tunesien verübt wurde, betreuen. Das hat die Organisation am Samstag mitgeteilt.

Zwei Mitarbeiter von Sisu waren am Samstagmorgen um 00.30 Uhr zum Flughafen von Lüttich gekommen, um den ersten repatriierten Touristen beizustehen. Unter ihnen waren auch „belgische Urlauber, die sich während des Attentats von Sousse am Strand oder in den umliegenden Hotels aufhielten. Alle standen stark unter Schock durch das, was sie erlebt hatten und wollten so schnell wie möglich in ihr Land zurückreisen“, teilt das Rote Kreuz mit, das Informationen der Reiseveranstalter in den drei Sprachen zur Verfügung stellte.

Sisu und das Gesundheitsministerium schlagen vor, dass Urlauber, die von dem Anschlag betroffen sind, ab Montag die Nummer 105 anrufen und ihre Kontaktdaten hinterlassen, so dass sie zurückgerufen werden können, um Unterstützung in einer Form zu erhalten, die in Kürze festgelegt wird.

„Wir passen derzeit unser Vorgehen bei der Intervention an", erklärt Olivier Nyssens, der Koordinator von Sisu. "Wir werden den Reiseveranstaltern Informationen diesbezüglich zur Verfügung stellen. Wir werden aber vor allem erst in den nächsten Tagen nützliche Arbeit leisten können. Bei ihrer Ankunft in Belgien werden die Touristen von ihren Familien und Freunden in Empfang genommen und es ist nicht wirklich die Aufgabe des Roten Kreuzes, sich in diesem Moment aufzudrängen", fügt er hinzu.

Personen, die Zeugen eines dramatischen Geschehens geworden sind, leiden häufig erst später unter den Folgen. „Man darf ihre Ängste nicht herunterspielen, sondern muss Verständnis zeigen. Einige haben dem Tod ins Auge gesehen. Manchmal braucht man mehrere Tage, ja sogar Wochen, um ein solches Erlebnis zu verarbeiten", betont Olivier Nyssens vom Roten Kreuz. „Geduld zeigen, zuhören und nicht urteilen, lautet die Botschaft.“

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