Belgien drückt Mitgefühl für Anschlagsopfer von Tunesien und Frankreich aus

Der belgische Premierminister, Charles Michel, hat den Opfern der Attentate in Frankreich und Tunesien an diesem Freitagmorgen sein "Beileid und tiefes Mitgefühl im Namen der Regierung und des belgischen Volkes" bezeugt. Auch das Königspaar und Außenminister Didier Reynders drückten Frankreich und Tunesien ihr Mitgefühl aus.

Das seien erneut barbarische Vergehen, absolut widerliche Taten, so Michel, der gleichzeitig daran erinnerte, dass es nicht das erste Mal sei, dass Europa und Tunesien von derartig gewalttätigen Verbrechen getroffen würden.

"Wir haben gerade mit François Hollande zusammengesessen, als ihn die ersten Nachrichten von dem Attentat auf eine Fabrik in der Nähe von Lyon erreichten", führte Michel aus, der sich derzeit auf dem EU-Gipfeltreffen in Brüssel befindet.

Der Kampf gegen Terrorismus stand auf der Tagesordnung dieses zweiten EU-Gipfeltages, der übrigens der Sicherheit und der Verteidigung gewidmet ist.

"Das ist der Beweis dafür, dass alle Regierungen zusammenarbeiten müssen, denn kein einziges Land in Europa, und nicht nur in Europa, kann sich nunmehr in Sicherheit wägen", so Michel weiter.

Inzwischen ist bekannt, dass bei dem Attentat in in der Fabrik für Industriegas Air Products in Saint-Quentin-Fallavier unweit der französischen Stadt Lyon mindestens eine Person getötet und zwei Personen verletzt wurden. Bei dem Toten, der enthauptet auf dem Gelände gefunden und dessen Kopf am Zaun der Fabrik aufgehängt wurde, handelt es sich um den Chef der Firma. Neben dem Kopf hat die Polizei Transparente mit arabischen Schriftzeichen gefunden. 

Ein Verdächtiger, der festgenommen wurde, soll für den Toten als Lieferant gearbeitet haben. Der Mann in den 30ern, der nicht vorbestraft ist und eine weitere Person sind verhört worden. Die Frau des Lieferanten ist ebenfalls verhört worden. Außerdem haben Hausdurchsuchungen in den Häusern der Verdächtigen stattgefunden.

Bei einem weiteren Attentat am Freitagmorgen in dem Badeort Sousse in Tunesien sind mindestens 37 Menschen ums Leben gekommen. Dort stürmte ein bewaffneter Mann durch den Hintereingang in eine Hotelanlage und schoss wahrlos auf Personen am Strand. Unter den Todesopfern sind zahlreiche Touristen. In dem Hotel sollen rund 50 Belgier wohnen. Vier Belgier sind unter den vielen Leichtverletzten. Außenminister Didier Reynders rät den Belgiern von Reisen nach Tunesien ab. Am Freitagnachmittag sagte er, er habe keine Anweisungen dafür, dass Belgier unter den Todesopfern seien.

Dieser Anschlag trifft ein Land, das sich seit seiner Revolution von 2011 einer zunehmend dschihadistischen Bedrohung gegenübersieht. Das Attentat wurde kaum drei Monate nach den blutigen Anschlägen gegen das Museum von Bardo in Tunesien verübt, die bereits ein harter Schlag für den wichtigen Tourismussektor im Land waren.

Das belgische Königspaar hat dem tunesischen Präsidenten infolge des Attentats in Sousse ebenfalls sein Beileid ausgesprochen. König Philippe und Königin Mathilde verfolgten die Situation genau und hielten Kontakt zum Außenminister, wohl wissend, dass in der Region auch belgische Touristen ihre Ferien verbrächten, heißt es in einer Pressemitteilung des Königshauses. Ihre Gedanken seien beim tunesischen Volk sowie bei den Familien und Nahestehenden der Opfer, heißt es in der Mitteilung noch.

Auch in Kuwait wurde heute ein Anschlag verübt. Zu dem Anschlag in Kuwait hat sich die Terrorgruppierung IS bekannt. Bei dem Attentat, das in einer Moschee verübt wurde, starben mindestens 25 Personen. Zahlreiche weitere Personen wurden verletzt.

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