Eurostadion in Brüssel - Wohin mit dem Memorial?

Der Stadionneubau in Brüssel sorgt weiter für Diskussionen. Das neue Eurostadion, in dem der RSC Anderlecht Heimrecht haben wird, ist ein reines Fußballstadion. Doch die Tage des alten König Baudouin-Stadions sind gezählt. 2020 soll das frühere Heysel-Stadion dem Erdboden gleichgemacht werden. Die Organisatoren des prestigeträchtigen Athletikmeetings Memorial Van Damme stehen vor dem Nichts.

Bob Verbeeck, Gründer und Eigner des weltbekannten und zu den Diamond Games gehörenden Athletikmeetings Memorial Van Damme, glaubt, dass ihn die Stadt Brüssel hereingelegt hat: „Bis heute (vergangenen Montag (A.d.R.)) dachte ich, dass es eine Lösung gibt, weil Stadt und Region dies immer gesagt haben. Doch was (Brüssels Sportbeauftragter (A.d.R.)) Alain Courtois letztes Wochenende sagte, beunruhigt mich.“

Courtois hatte gesagt, dass das König Baudouin-Stadion 2020 abgerissen und nicht wieder aufgebaut werden soll.

Verbeeck sagte dazu, dass die Brüsseler Politiker nicht Wort halten: „Wenn sie in den nächsten zwei Jahren keine Lösung finden, dann sind wir dazu verpflichtet, mit dem Memorial ins Ausland zu gehen.“ Einige potentielle Austragungsorte sollen bereits ihr Interesse bekundet haben.

Bob Verbeek wolle nicht derjenige sein, der das Memorial zu Ehren von Ivo Van Damme zu Grabe trage, doch er sehe keinen anderen Ausweg, als den, wegzugehen: „Wir können selbst kein Stadion bauen, wenn man sieht, wie schwer das für den Fußball schon ist.“

Mit dem Abriss des König Baudouin-Stadions werden auch die Pläne zunichte gemacht, im Jahr 2022 die Leichtathletik-Europameisterschaft nach Brüssel zu holen. Ohne adäquates Sportstadion ist dies unmöglich und über andere entsprechende Wettkampfstätten verfügt die belgische Hauptstadt auf absehbare Zeit nicht.

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