Mega-Fusion zwischen Delhaize und Ahold

Die belgische Warenhauskette Delhaize und die niederländische Discounter-Gruppe Ahold, zu der die Albert Heijn-Märkte gehören, fusionieren. Dies wurde dem Personal am Mittwochmorgen im Rahmen von außergewöhnlichen Betriebsratssitzungen bekanntgegeben. Seit Mai war bekannt, dass die Gruppen über eine Fusion verhandeln würden.

Die Warenhausgruppen von Delhaize und Ahold werden in Zukunft unter dem gemeinsamen Namen „Ahold Delhaize“ geführt. Ahold-CEO Dick Boer wird die Leitung der Gruppe übernehmen und Delhaize-CEO Frans Muller wird dessen Vertreter.

Diese Fusion sorgt dafür, dass die neue Gruppe gleich zu einem der weltweit wichtigsten Konzerne im internationalen Supermarkt- und Discounterbereich. Gemeinsam haben Delhaize und Ahold 6.500 Filialen in Europa, Amerika und Asien und beschäftigen dabei rund 375.000 Mitarbeiter.

In einer gemeinsamen Pressemitteilung zu dieser Fusion legen Delhaize und Ahold Wert auf die Feststellung, dass die Transaktion ihren Aktionären eine überzeugende Wertevorstellung, ihren Kunden ein hervorragendes Warenangebot und ihren Mitarbeitern attraktive Möglichkeiten biete: „Dies ist eine echte Fusion von Gleichen, die zwei äußerst komplementäre Unternehmen zu einem führenden Food Retailer auf Weltniveau macht.“

Börse

Die Delhaize-Group ist an den Börsen von New York und Euronext in Brüssel notiert. In Brüssel gehören die Papiere zum Bel-20-Index. Ahold wird an den Börsen von Amsterdam und Frankfurt gehandelt. Die neue Gruppe Ahold Delhaize wird in Zukunft an den Börsen von Amsterdam und Brüssel notiert.

Wenn die Transaktion und die Fusion bis etwa Mitte 2016 abgerundet sind, halten die Aktionäre von Ahold 61 % der Anteile und die von Delhaize 39 %. Dieser Fusion müssen noch die Kartell- und Wettbewerbsbehörden und die jeweiligen Aktionärsversammlungen zustimmen.

AP2012

Welche Folgen hat die Fusion für die Beschäftigten?

Was dies alles für die Beschäftigten der beiden Unternehmen bedeutet, ist derzeit noch undeutlich. Noch letztes Jahr hatte Delhaize eine umfassende Umstrukturierung angekündigt, der Arbeitsplätze zum Opfer fallen sollten und die die Schließung von 14 Filialen und von Vertriebszentren nach sich ziehen sollte.

Jetzt befürchten die Gewerkschaften bei Delhaize weitere Stellenstreichungen und zwar auf Ebene der Einkaufsabteilung und im Bereich ICT.

Dem steht gegenüber, dass die Ahold-Gruppe sehr gerne Präsenz zeigt und auf viele sichtbare Filialen im Stadtbild zählt. Zusätzliche Geschäftsschließungen werden wohl nicht folgen und ob wirklich alle 14 geplanten Filialen-Schließungen in Belgien durchgezogen werden, bleibt abzuwarten. Jetzt scheint festzustehen, dass es bis zur definitiven Fusion und Namensvereinheitlichung am 1. Juli 2017 bei Delhaize in Belgien keine negativen Folgen für die Beschäftigung und für die Gehalts- und Arbeitsbedingungen geben wird.

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