Containerübernachtung gegen Sozialdumping

“Die Aktivisten werden die Nacht in diesem Container verbringen”, kündigte Robert Vertenueil, der belgische FTGB-Gewerkschaftssekretär am Dienstagmorgen an. „Wir werden Fotos an diesem Container anbringen, die zeigen, unter welchen Bedingungen die Opfer des Sozialdumpings in unserem Land wohnen müssen.“

Die Aktion ist Teil der Initiative, die die Gewerkschaft des Bausektors am gestrigen Montag gegen das Sozialdumping ins Leben gerufen hat und die an diesem Mittwoch um 11 Uhr auf dem Luxemburgplatz in Brüssel mit einer Versammlung der Aktivisten in einer Gewerkschaftsfront mündet.

An diesem Dienstag seien auch noch Aktionen in Charleroi, Lüttich, Tournai, Namur, Antwerpen und Gent geplant, fügte Vertenueil noch hinzu. „Die Aktivisten werden zu den Baustellen gehen, von denen wir über Rückmeldungen unserer Gewerkschaftsvertreter wissen, dass dort Sozialdumping betrieben wird. Sie verteilen Flugblätter an diesen Orten. Einige symbolische Baustellen wie der Finanzturm in Lüttich und die am Linken Ufer in Charleroi sind betroffen. In Namur ist ein Kurzbesuch bei der Arbeitsaufsichtsbehörde geplant, um die fehlenden Finanzmittel zu kritisieren, mit denen der Dienst zu kämpfen hat.

In Brüssel verteilen wir Infoblätter unter den Europaabgeordneten, die dem Ausschuss für Beschäftigung angehören und die an diesem Dienstag über die SUP Richtlinie zur Gründung der Einpersonengesellschaft (SUP: Societas Unius Personae) debattieren. Die Richtlinie treibe das Sozialdumping nur weiter voran, so der Gewerkschaftsvertreter noch.

Am Mittwoch, wenn sich die Aktivisten versammeln, werden Augenzeugenberichte von Arbeitern des Verkehrssektors, des Bauwesens und des Nahrungsmittelsektors der Reden mehrerer Gewerkschaftsführer vorausgehen, heißt es bei der französischsprachigen sozialistischen Gewerkschaft, FGTB.