Streik bei Fedasil

Bei Fedasil, der Behörde in Belgien, die sich um die Aufnahme von Asylbewerbern kümmert, wird am heutigen Dienstag gestreikt. Die Gewerkschaften sind wegen der angekündigten drastischen Einsparungen, die in der Behörde durchgeführt werden sollen, beunruhigt.

"Wann fällt bei Ihnen der Franken", steht zum Beispiel auf einem der Transparente in der Asyleinrichtung in Broechem (Provinz Antwerpen) geschrieben.

Von 300 Millionen Euro im Haushalt soll Fedasil 20 Millionen Euro einsparen. Eine der Möglichkeiten, die in Erwägung gezogen wird, um dieses Ziel zu erreichen, ist die Schließung der Einrichtung in Sint-Pieters-Woluwe/Woluwé-Saint-Pierre sowie die Privatisierung des Catering-Dienstes und eines Teils des Nachtdienstes.

Gegen derartige Einsparungen des Staatssekretärs Theo Francken wird nun 24 Stunden lang gestreikt.

"Unsere Mitarbeiter am Empfang sind auch Begleiter und keine Wachleute. Es ist eine schlechte Idee, in einer Asyleinrichtung, in dem Flüchtlinge wohnen, Wachleute zu platzieren", heißt es in der Asyleinrichtung in Broechem gegenüber dem VRT-Radio.

Die Gewerkschaften unterstützen zwar den Streik, dennoch ist in allen Asyleinrichtungen eine Mindestbesetzung vorgesehen.

"Wir können die Asylbewerber doch nicht ihrem Schicksal überlassen", sagt auch Doktor Hanne Gorissen.

"Ich bin die Ärztin der Einrichtung und es gibt jede Menge Menschen, die ich absolut sehen muss. Ich hätte gerne bei dem Streik mitgemacht, wenn jemand meine Arbeit hätte übernehmen können."

Aufgrund der von der Regierung verlangten Einsparungen, seien bei Fedasil derzeit 100 Vollzeitstellen weniger besetzt, als im letzten Jahr im vorgesehenen Personalrahmen veranschlagt worden sei, kritisieren die Arbeitnehmervertreter noch. Den Gewerkschaften zufolge, fühlten sich die Arbeitnehmer "permanent bedroht", und sie seien physisch und mental erschöpft.

Die Gewerkschaften haben sich bereits mit dem Kabinett des zuständigen Ministers informell getroffen, aber es seien keine Garantien bezüglich einer Neueinsetzung der Arbeitnehmer oder des Verzichts auf zusätzliche Einsparungen ab 2017 gemacht worden.

Ein Treffen mit der Direktion ist für diesen Freitagmorgen geplant, um über die Einsparmaßnahmen zu diskutieren.

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