Flämischer Kulturpreis für die Bernd Lohaus-Stiftung

Die Bernd Lohaus-Stiftung ist mit dem Flämischen Kulturpreis für Bildende Kunst 2014 ausgezeichnet worden. Flanderns Landeskulturminister Sven Gatz (Open VLD) überreichte der Stiftung diesen Preis im M HKA-Museum von Antwerpen, wo gerade die Ausstellung „Fremdkörper: Arbeiten aus dem Atelier von Bernd Lohaus“ läuft.

Die Jury des Flämischen Kulturpreises für Bildende Kunst war der Ansicht, dass es der Bernd Lohaus-Stiftung gelinge, „der artistischen Vision des Künstlers ein zweites Leben zu geben. Die Stiftung ist ein Beispiel dafür, wie heute mit Kunst und künstlerischem Kulturerbe umgegangen werden kann.“ Diese Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 12.500 € dotiert und dazu gehört auch eine Skulptur des flämischen Bildhauers Philip Aguirre.

Die Bernd Lohaus-Stiftung organisiert Ausstellungen und Symposien mit jungen Künstlern, ganz im Sinne des Künstlers, der stets auch das Schaffen von anderen, jungen Leuten beobachtete und förderte. Die Stiftung vergibt auch einen eigenen Preis und richtet ihr Augenmerk sowohl auf Künstler, als auch auf Kunstvermittler, wobei sie Rahmenbedingungen schafft, die dabei Hilft, Kunst schaffen zu können. Gerade dies würdigte die Jury für den Flämischen Kulturpreis für Bildende Kunst 2014

Bernd Lohaus (*1940 in Düsseldorf, +2010 in Antwerpen) studierte von 1963 bis 1966 an der Kunstakademie Düsseldorf bei Joseph Beuys. Zusammen mit den flämischen Künstlern Panamarenko, Hugo Heyman und Wout Vercammen gab er von 1964 bis 1965 das Kulturblatt „Happening New“ heraus. Während eines Aufenthaltes in Spanien lernte er die flämische Kunsthistorikerin Anny De Decker kennen und heiratete sie 1966.

Die beiden zogen nach Antwerpen, wo sie in ihrem Haus die Avantgarde-Galerie „Wide White Space“ einrichteten, in der z.B. 1966 Marcel Broodthaers und 1967 auch Lohaus‘ einstiger Lehrer Joseph Beuys ausstellten. Beuys führte 1968 dort übrigens auch gemeinsam mit dem dänischen Künstler und Fluxus-Komponisten Henning Christiansen die Aktion "Eurasienstab" durch.

Die „Wide White Space“-Galerie schloss allerdings schon 1976 ihre Tore. Bernd Lohaus arbeitete hauptsächlich mit Holz, Stein und Papier. Wichtig war ihm immer die Beziehung der Gegenstände zueinander und zum Raum in dem sie erschaffen oder ausgestellt wurden.

Stiftung und Ausstellung

Die Bernd Lohaus-Stiftung unterhält mit www.berndlohaus.be eine sehr interessante Webseite.

Das M HKA, Antwerpens Museum für Zeitgenössische Kunst, organisiert derzeit eine Ausstellung zum Schaffen von Bernd Lohaus unter dem Titel: „Fremdkörper: Arbeiten aus dem Atelier von Bernd Lohaus“.

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