Im Januar gesunkenes Schiff wohl nicht gerammt
Am 28 Januar war die „Morgenstern“ bei schwerer See im Ärmelkanal zwischen Hastings in England und Boulogne in Frankreich gesunken. Dabei kamen die vier Mann Besatzung ums Leben. Anfangs war diese Havarie auf einen schweren Sturm zurückgeführt worden.
Doch rund zwei Monate danach tauchte eine anonyme Email auf, in der behauptet wurde, dass das belgische Fischerboot von dem Tankschiff „MV Marselisborg“ gerammt und möglicherweise sogar überfahren worden sei. Überdies sei dieser Tanker einige Tage später in einer britischen Schiffswerft zur Behebung eines Schadens gewesen.
Inzwischen sind aber Radarbilder der „Morgenstern“ aufgetaucht, die zeigen, dass das Schiff in einen schweren Sturm geraten ist. Ein anderes Schiff ist auf diesen Bildern in der Nähe des Trawlers aber offenbar nicht auszumachen. Daraus schließt die ermittelnde Staatsanwalt in Brügge in einer vorläufigen Schlussfolgerung, dass die „Morgenstern“ doch nicht von einem anderen Schiff gerammt worden sein kann.
Belgiens Staatssekretär für die Belange der Nordsee, der flämische Liberale Bart Somers (Open VLD), hatte in diesem Fall einen Sachverständigen angestellt. Auf dessen Bericht wartet die Brügger Staatsanwaltschaft aber noch, bevor definitive Schlüsse gezogen werden können. Der Vorgang wird demnach also noch nicht geschlossen.