Mehr Patienten geben ihre Akte weiter

Immer mehr Patienten in Belgien geben ihren Hausärzten die Zustimmung, ihre Gesundheitsakte auch anderen Medizinern zur Verfügung zu stellen. Dabei geht es in erster Linie um die Resultate von Blutanalysen, damit diese z.B. in der Notaufnahme von Kliniken konsultiert werden können. Nicht zuletzt ist wichtig, dass sich Notärzte nach Unfällen ein medizinisches Bild von Unfallopfern machen können, um adäquat und schnell behandeln zu können.

Die Bereitschaft der Patienten in Belgien, den Einblick in ihre Gesundheits- oder Krankenakte nicht nur auf den eigenen Hausarzt zu beschränken, ist nach Ansicht der Mediziner ein positiver Trend. Dies kann Behandlungen, besonders bei Unfällen, beschleunigen, so Jo De Cock vom Institut für Krankenversicherung gegenüber der VRT-Nachrichtenredaktion:

„In der Tat kann man auf Basis der Angaben, die auf elektronischem Weg zur Verfügung stehen, wissen, ob ein Patient bestimmte Medikamente nimmt, was man bei der Behandlung berücksichtigen muss. Es kann mitunter auch wichtig sein zu wissen, ob Blutanalysen durchgeführt wurden und was dabei herauskam. Das kann auch mit Protokollen zu tun haben, über die man sich ein medizinisches Bild machen kann, was in bestimmten akuten Situationen deutlich macht, ob bestimmte Elemente zu berücksichtigen sind.“

Inzwischen hat die belgische Bundesregierung eine Informationskampagne auf den Weg gebracht, die dazu führen soll, dass noch mehr Patienten ihre Krankenakten anderen medizinischen Bereichen für den Zugriff öffnen. Nach Angaben des Verbandes der Krankenkassen und -versicherungen, Likiv/Riziv/Inami, sind die Systeme zum Austausch von Krankenakten sicher. Derzeit haben etwa eine Million Patienten in Belgien dazu ihre Zustimmung gegeben.

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