14jähriges Mädchen an Tuberkulose gestorben

In der Uniklinik von Gent ein 14 Jahre altes Mädchen aus Herzele in der Provinz Ostflandern an Tuberkulose gestorben. Das ist in der westlichen Welt sehr selten. Zwar infizieren sich auch heute noch jährlich hunderte Menschen in Belgien mit TBC, doch niemand muss noch an dieser Krankheit sterben. Kontrollen in der Schule der Verstorbenen (Foto) brachten weitere Infeltionen zutage. Grund zur Panik besteht aber nicht.

Von den etwa 500 Flamen, die sich jährlich mit Tuberkulose infizieren, werden die allermeisten noch nicht einmal wirklich krank. Das jemand an dieser Krankheit heute noch stirbt, ist in der westlichen Welt sehr außergewöhnlich, wie Annemie Forier von der belgischen Bundesagentur für Pflege und Gesundheit am Mittwochmorgen gegenüber der VRT-Nachrichtenagentur sagte:

„Das ist in der Tat besonders außergewöhnlich. In rund der Hälfte der Fälle können wir die Bakterie ganz einfach durch Behandlung entfernen. In den anderen Fällen gerät die Bakterie doch noch in die Lungen und sorgt dort für eine kleine Infektion, die man aber nicht bemerkt und die auf Röntgenbildern nicht zu erkennen ist. Wenn man aber gut gesund ist, dann kapselt das eigene Immunsystem die Bakterie ein und versetzt sie in eine Art Schlafzustand. Das nennen wir dann eine schlafende TBC-Infektion.“

Tuberkulose ist in einigen Fällen ansteckend und deshalb wurden die Mitschüler und das soziale Umfeld der 14jährigen untersucht. Die Jugendliche wurde vor 10 Tagen mit Komplikationen in die Universitätsklinik von Gent eingeliefert, wo sie am Dienstag verstarb.

TBC-Bakterie trifft weitere Schüler

Bei einer Mitschülerin des verstorbenen Mädchens wurden ebenfalls TBC-Bakterien festgestellt, wie am späten Mittwochvormittag im Rahmen einer Pressekonferenz nach dem Screening der Mitschüler bekanntgegeben wurde. Bei zwei weiteren Jugendlichen muss sich der Verdacht auf Infektion noch bestätigen. Bei den Lehrpersonen der betroffenen Schule in Herzele wurden keine Hinweise auf TBC entdeckt.

In zwei Monaten wird mit einem Hauttest eine weitere Kontrolle des betroffenen Personenkreises durchgeführt. Die Schule steht den Angehörigen und dem Freundeskreis der verstorbenen Schülerin mit Rat und Tat zur Seite. Der Fall hat in Herzele für Bestürzung gesorgt.

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