Container: Antwerpen überholt Hamburg
Der Abstand Umschlag von Containern zwischen Antwerpen und Hamburg ist nicht wirklich groß, doch er reichte für eine Änderung der Rangliste zwischen den beiden Nordseehäfen in diesem Bereich. Von Januar bis März 2015 wurden in Hamburg fast 2,3 Mio. TEU (die intern. Maßeinheit Twenty Foot Equivalent Unit, 20-Fuß-Einheit) umgeschlagen. In Antwerpen wurden im gleichen Zeitraum nur rund 50.000 Container weniger umgeschlagen.
Rotterdam hingegen ist und bleibt mit 3,1 Mio. umgeschlagenen TEU unangefochten auf Platz 1 der Nordseehäfen. Antwerpen führt allerdings dann, wenn es um die Zuwachsrate geht. Diese wurde in der Scheldemetropole im ersten Quartal 2015 um 10 % gesteigert und in Rotterdam um 8 %. Hamburg hingegen musste Federn lassen und büßte rund 2 % ein.
Die Konkurrenz ist hart. In Antwerpen und in Rotterdam werden gerade die Kapazitäten erweitert und Pläne zum weiteren Ausbau der Hafen- und Anlegefläche bestehen an beiden Standorten. Nicht zuletzt ist auch die weitere Vertiefung der Verbindungswege von der Nordsee zu den Häfen Antwerpen und Hamburg ein Thema.
Während die Ausbaggerung der Schelde auf niederländischem Territorium voranschreitet sorgt das Thema Elbevertiefung in Hamburg weiter für Streit. Und an der Elbe bemüht man sich gerade, zumindest die verfügbare Fläche auslasten zu können und man wartet dort sehnsüchtig auf das Ende der Baustelle am Nord-Ostsee-Kanal.
Der Gesamtumschlag
Zwischen Januar bis März 2015 hat der Hamburger Hafen 35,6 Mio. Tonnen Güter und Waren umgeschlagen, was einen Status Quo gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum darstellte. Massengüter wie Getreide oder Kohle waren dabei recht stark wachsenden Bereiche an der Elbe. Stückgut, wie Maschinenbauteile - ein wichtiges Indiz für Deutschlands Exportleist - büßte etwa 7 % ein.
In Antwerpen wurden im gleichen Zeitraum rund 51 Mio. Tonnen Güter geladen oder gelöscht; 6 % mehr als zwischen Januar und März 2014. Rotterdam steigerte im genannten Zeitraum seinen Güterumschlag um rund 7%. Hamburg ist in Zugzwang, muss aber gleichzeitig mit geopolitischen Problemen fertig werden: Chinas Exportwirtschaft schwächelt und die Geschäfte Westeuropas mit den Russen leiden unter dem sinkenden Rubel-Kurs.