Chaos vor und Ermittlungen nach der Eurorock-Pleite

Die Polizei ermittelt nach dem Verschwinden von 75.000 bis 80.000 € Bargeld aus der Kasse des Eurorock-Festivals in Neerpelt, das am vergangenen Wochenende unter chaotischen Umständen stattgefunden hat. Inzwischen tauchen immer mehr Meldungen auf, nach denen die Organisation des Musikfestivals schon im Vorfeld äußerst chaotisch verlaufen sein soll.

Am Samstag hatte der Organisator von Eurorock in Neerpelt in der Provinz Limburg festgestellt, dass aus der Kasse mehrere Tausend Euro fehlten. Die vermutlich gestohlene Summe soll, je nach Quelle, zwischen 75.000 und 80.000 € liegen. Inzwischen ist der Diebstahl angezeigt worden und die Polizeizone Nord-Limburg hat Ermittlungen aufgenommen.

Die Nachricht von fehlendem Bargeld hatte dafür gesorgt, dass einige der Bands ihre Auftritte abgesagt hatten. Dies führte zu ersten Bedenken, denn eigentlich werden Musikgruppen bei Festivals in der heutigen Zeit per Überweisung für ihre Auftritte bezahlt: Ein Teil als Vorschuss und der Rest nach dem Konzert. Einige Musiker hatten im Vorfeld des Festivals angemahnt, dass deren Vorschüsse nicht überwiesen worden seien, wie die Tagespresse in Flandern dazu meldet.

Das Unternehmen Melis Events hatte einen Vorschuss von 60.000 € geleistet, um auf dem Festivalgelände Essen und Getränke verkaufen zu dürfen. Das Unternehmen machte nach eigenen Angaben gegenüber der Tageszeitung Het Belang Van Limburg allerdings hohe Verluste, weil nur ein Bruchteil der angekündigten Besucherzahl aufgetaucht war. Offenbar hatten auch andere Lieferanten, Musikagenturen sowie Bühnen- und Beschallungsunternehmen schon im Vorfeld ihre Bedenken angemeldet. Deren Rechnungen wurden nicht ansatzweise bezahlt und auch hier blieben offenbar Vorschüsse aus.

Die Geschädigten wollen auf jeden Fall juristische Schritte gegen den Veranstalter prüfen. Dieser liegt nach Herzproblemen seit Samstag allerdings in einem Krankenhaus…

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