Das B-Fast-Team verlässt Nepal wieder

Die Katastrophenhelfer des belgischen B-Fast-Teams kehren Anfang der kommenden Woche zurück in ihre Heimat. Nach Angaben des belgischen Außenministeriums bleibt das nach Nepal mitgenommene Material vor Ort und wird den lokalen Behörden und den in dem Erdbebengebiet aktiven Hilfsorganisationen zur Verfügung gestellt.

Das belgische Außenamt in Brüssel reagiert mit dem Abzug des B-Fast-Teams auf die Regierung in Nepal, die der Ansicht ist, dass erste Hilfe rund eine Woche nach dem verheerenden Erdbeben nicht mehr notwendig sei. Jetzt sei es an der Zeit, dass die eigenen Hilfsorganisationen Nepals alleine weitermachen, so die Regierung in Katmandu.

B-Fast erreichte das Katastrophengebiet mangels deutlicher Planung und der Überlastung des Flughafens von Katmandu erst vier Tage nach dem Erdbeben und konnte danach nicht wirklich Fuß fassen. Nach Ansicht unseres VRT-Kollegen Stijn Vercruysse, der das B-Fast-Team nach Nepal begleitete, lag das unter anderem an der stark zentralisierten Vorgehensweise der nepalesischen Behörden:

„Sie arbeiten mit einem sehr zentralistischen System. Wenn ein Dorf in großer Höhe in Not gerät, dann muss der Dorfvorsteher der Region berichten, die Region an den Distrikt, der Distrikt an die Provinz und die Provinz an die zentralen Behörden. Diese trifft eine Entscheidung und der gesamte Weg wird zuerst so zurückverfolgt, bevor daraufhin im Dorf entschieden wird, wie man vorgehen wird. Auch wenn alle Hilfe und alle Mittel vor Ort sind, geht es dort so träge zu.“

Material bleibt vor Ort

B-Fast teilte unterdessen mit, dass das nach Nepal mitgenommene Material - Zelte, Feldbetten, Decken und Generatoren - vor Ort bleibt und den nepalesischen Hilfsverbänden zur Verfügung gestellt wird.

Rund eine Woche nach dem schweren Erdbeben werden noch immer Leichen aus den Trümmern geborgen. Die offizielle Opferzahl liegt bei mehr als 7.000 Toten, doch noch immer werden zahllose Menschen vermisst.

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