Sozialisten fordern 10% Steuersenkung auf Arbeit

Am heutigen Tag der Arbeit sind die Tax Shifts, also die Verschiebung der steuerlichen Lasten auf Lohn und Arbeit, Thema Nummer eins der Maikundgebungen der sozialistischen Bewegung. John Crombez (großes Foto), der SP.A-Präsident werden möchte, sagte in Ostende, dass die Steuern auf Arbeit um 10% gesenkt werden müssten und dass die Einkünfte nicht nur Unternehmen zugute kommen dürften, sondern sich auch auf die Nettolöhne der Arbeitnehmer auswirkten müssten. Gestern hatte sein Gegenkandidat, Bruno Tobback (kleines Foto), vor einer Steuerverschiebung auf mehr Merhwertsteuern gewarnt.
Jasper Jacobs

Am 1. Mai finden in Belgien traditionell Aufmärsche, Feste und Proteste statt.

Zum Beispiel der Protest gegen die geplanten Maßnahmen bei der Rente und den Vorruhestandsregelungen.

Auch der enorme Steuerdruck, der in Belgien auf der Arbeit lastet, wird kritisiert. Das mache Arbeit zu teuer.

Die flämischen Sozialisten von der SP.A sehen das jedenfalls so. Sie fordern eine Steuerverschiebung, ein Tax Shift, um Arbeit weniger zu belasten. "Die Steuern müssen um 10 Prozent gesenkt werden und ein Teil davon muss in die Nettolöhne fließen", verlangt John Crombez, der Kandidat für den Vorsitz der SP.A. Auch die Unternehmen sollten natürlich weniger Steuern zahlen müssen, so Crombez. Gesenkt werden müssten demnach sowohl die Steuern für Arbeitgeber als auch die für Arbeitnehmer,-  vor allem müssten jedoch die Nettolöhne steigen, erklärt Crombez.

Am gestrigen Donnerstagabend in Gent war das ebenfalls Thema. Hier wurde die Frage gestellt, wo man das Geld holen könne, ohne dem Bürger auf andere Art in die Taschen zu greifen.

"Vergessen Sie alle Mehrwertsteuererhöhungen und andere Umwege, die darauf hinauslaufen, dass die gleichen Menschen erneut die gleichen Rechnungen bezahlen müssen", betonte Bruno Tobback am Donnerstagabend in Gent.

Tobback will die Steuerverschiebung mit Vermögensgewinnen bezahlen. Er appellierte an die flämischen Christdemokraten: "Rütteln Sie an den Steuern für Spekulationen."

Für Tobback und den Vorsitzenden der sozialistischen Gewerkschaft ABVV, Rudy De Leeuw, suche die Regierung zu viel Geld bei den einfachen Menschen. "Sie wollen uns weismachen, dass eine Wiederankurbelung der Wirtschaft und Wachstum ohne blinde Einsparungen und ohne Einschnitte in die soziale Sicherheit nicht möglich seien. Die Menschen wissen jedoch, dass sie das, was man ihnen jetzt wegnimmt, nicht mehr zurückbekommen.

Noch hätten übrigens die Sparmaßnahmen der Regierung, laut De Leeuw, zu keinem einzigen Ergebnis geführt.

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