Pegida und ihre Gegner: Gent erlaubt Demonstration

In Gent haben am Montagabend etwa 250 Mitglieder der flämischen Pegida-Bewegung demonstriert. Zur gleichen Zeit trafen sich an anderer Stelle in der ostflämischen Provinzhauptstadt rund 400 Pegida-Gegner, um ihre Offenheit gegenüber Einwanderern zu zeigen. Gents Bürgermeister zeigte sich als Demokrat und stimmte beiden Veranstaltungen auf dem Gebiet seiner Stadt zu.

Der flämische Ableger der aus Deutschland kommenden Pegida-Bewegung (Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes) durfte am Montagabend vor der Kathedrale von Gent zu einer Demonstration zusammenkommen. In Flandern zeigt diese Bewegung eher nationalistische Züge, doch unter den Teilnehmern waren auch Rassisten, was unsere VRT-Korrespondentin Danira Boukhriss am Montagabend verbal am eigenen Leibe spüren durfte.

Trotz der Anordnung der Organisatoren, rassistische Parolen zu unterlassen, wurde die Journalistin von einem Demonstrationsteilnehmer übel beschimpft. Pegida-Flandern bezeichnet sich selbst ausdrücklich als nicht rassistisch, wie deren Sprecher Rudy Van Nespen nach Kenntnisnahme des Vorfalls gegenüber Boukhriss mit Nachdruck angab.

In einiger Entfernung, die Genter Stadtverwaltung wollte Konfrontationen absolut vermeiden, kamen im Rabot-Park rund 400 Mitglieder der Bewegung „Hart Boven Hard“ zu einer Gegenveranstaltung zusammen. Diese Bewegung erklärt sich solidarisch mit den Einwanderern in Belgien und auch mit den Kriegsflüchtlingen, die derzeit bei uns Zuflucht suchen. Dort war auch Gents Bürgermeister Daniêl Termont (SP.A) zugegen.

Demokratie

Termont ließ sowohl die Pegida-Demonstration, als auch die Gegenveranstaltung in seiner Stadt zu, im Gegensatz zu seinem Antwerpener Amtskollegen Bart De Wever (N-VA): „Ich bin der Ansicht, dass das in erster Linie eine gute Sache für die Demokratie ist. Obschon ich absolut nicht mit Pegida einverstanden bin, finde ich, dass es meine Pflicht ist, jedem die Chance zu bieten, seine Meinung zu sagen.“ An der Pegida-Demonstration nahmen am Montag übrigens mehr Teilnehmer aus Antwerpen teil, als aus dem Veranstaltungsort Gent.

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