Bald ein "Energie-Atoll" vor der Küste in De Haan?

Die belgische Bundesregierung plant zur Sicherung der Energieversorgung auch den Bau einer so genannten "Energie-Insel" vor der Nordseeküste. Nach Aussagen des flämischen Liberalen Bart Tommelein (Open VLD), Staatssekretär für Energiefragen, könnte der Badeort De Haan der Standort für diese Anlage sein.

De Haan an der belgischen Nordseeküste ist bei Touristen aus dem In- und Ausland sehr beliebt, nicht zuletzt, weil es dort keine den Küstenstreifen verunzierende Hochbauten gibt. Doch jetzt herrscht in dem kleinen Badeort Unruhe, denn die Regierung plant, dem dortigen Strand ein "Energie-Atoll" vorzulagern. Unsere Illustration zeigt eine Computeranimation, die sehen lässt, wie ein solches "Energie-Atoll" aussehen könnte.

Die Bewohner der Stadt und auch deren Bürgermeister gaben an, auf diese Idee verzichten zu können. An einer entsprechenden Infoversammlung hatten rund 500 Personen teilgenommen. Die Sorgen sind umfangreich: Wie sieht der visuelle Effekt von der Küste ausgesehen aus? Wie verändern sich die Strömungen in Richtung der Strände? Leidet der Mehrwert De Haans für die Badegäste und die Wassersportler darunter?

Doch Staatssekretär Tommelein hält an dem Standort fest und wird sein Projekt in diesen Tagen seinen Regierungskollegen vorlegen: "Über den Standort der Insel kann nicht mehr diskutiert werden, denn dieser steht im maritimen Raumordnungsplan, der letztes Jahr festgelegt wurde, festgeschrieben."

Studien laufen

Bald soll die Konzession für den Bau einer "Energie-Insel" vor der Nordseeküste vergeben werden. Die Pläne sehen eine Anlage vor, die etwa anderthalb Kilometer Durchmesser haben soll und bis zu 10 Metern hoch werden kann. Dort soll sowohl Energie erzeugt, als auch gespeichert werden. Derzeit beginnen die Studien für die Erteilung der Bau- und der Umweltgenehmigung.

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