Wallonischer Thalys wird definitiv gestrichen

Die belgische Regierung hat am Freitag ihre Entscheidung der Abschaffung der beiden Thalys-Strecken, die für unrentabel befunden wurden, bekräftigt. Bei den beiden Strecken handelt es sich um die von Ostende und diejenige, die Paris mit Lüttich verbindet und über Namur, Charleroi und Mons führt.

Die Forderung geht von der belgischen Bahn NMBS aus, die als Argument für die Einstellung der Linien die Defizite, die auf diesen beiden Strecken verzeichnet werden, nennt.

Anfang des Monats hatte die Regierungsspitze bereits entschieden, den "flämischen Thalys" von Ostende aus ab 1. April einzustellen. Diesem fehlen einfach die Fahrgäste.

Auf der wallonischen Verbindung fahren etwas mehr Passagiere. So erreicht der Fahrgastanteil an Freitagen, Samstagen und Sonntagen über 50 Prozent. Die wallonische Regierung hat deshalb versucht, sich für den Erhalt dieserThalysverbindung einzusetzen - umso mehr, da zahlreiche Geschäfsleute die Strecke nutzen, um schnell nach Paris zu kommen (viele wallonische Unternehemen haben ihre Entscheidungszentrale in Paris) - aber der Betrieb der Thalysverbindung verzeichnet Verluste in Höhe von 5 Millionen Euro.

Die wallonische Verbindung hätte in den nächsten Monaten sowieso aufgrund von Unterhaltsarbeiten ausgesetzt werden müssen und die Verkehrsministerin Jacqueline Galant hat versprochen, nach Ersatzlösungen zu suchen.

Die belgische Regierung aus flämischen Nationalisten (N-VA), französischsprachigen Liberalen (MR) und flämischen Christdemokraten (CD&V) bleibt also bei ihrer Entscheidung und bestätigte an diesem Freitag definitiv die Abschaffung der beiden Thalysverbindungen aus "wirtschaftlichen Gründen".

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