Wallonischer Ex-Minister Serge Kubla verhaftet

Der frühere wallonische Landesminister Serge Kubla (Foto) von den frankophonen Liberalen MR ist am Dienstag verhaftet worden. Dem früheren wallonischen Wirtschaftsminister wird Korruption im Zusammenhang mit einer belgischen Industriegruppe und Aufträgen im Kongo vorgeworfen.
Nicolas Maeterlinck

Die Vorwürfe gegen den wallonischen Ex-Minister und heutigen Bürgermeister von Waterloo in Wallonisch-Brabant stehen im Zusammenhang mit der Industriegruppe Duferco. Dieses Unternehmen soll vor Jahren Beamte und Politiker in der Demokratischen Republik Kongo bestochen haben, um den Zuschlag für lukrative Aufträge zu erhalten.

Die entsprechenden Bestechungsgelder sollen zumindest teilweise über den ehemaligen wallonischen Wirtschaftsminister ausbezahlt worden sein. Konkret soll Serge Kubla der Ehefrau des früheren kongolesischen Premierministers Adolphe Muzito 20.000 € im Hotel President in Brüssel ausgehändigt haben. Diese Summe soll der Vorschuss für Bestechungsgelder in Höhe von 500.000 € gewesen sein.

Kublas Rechtsbeistand Roland Forestini argumentierte, dass man seinem Mandanten unmöglich Korruption vorwerfen könne, denn es sei „unmöglich, auf eine andere Art und Weise Geschäfte im Kongo zu machen.“ Serge Kubla selber gab die Zahlungen sogar zu und verheimlichte auch nicht, dass er für Duferco als Vermittler aufgetreten sei.

Ironischer Weise ist Kublas Anwalt auch nicht gerade unumstritten. Gegen ihn wird ebenfalls ermittelt, denn er den belgischen Staat soll beim Kauf von Luxusautos um Mehrwertsteuer geprellt haben.

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