Bahnhofs-Renovierung juristisch erzwingen?

Die Stadt Vilvoorde in der Provinz Flämisch-Brabant am Rand von Brüssel klagt seit Jahren darüber, dass ihr Bahnhof in denkbar schlechtem Zustand ist. Doch die belgische Bahngesellschaft NMBS/SNCB hat eine Renovierung dieser beklagenswerten Station auf die lange Bank geschoben. Vilvoordes Bürgermeister hat die Nase voll. Er zieht jetzt vor Gericht.

Hans Bonte (SP.A - kl. Foto), der Bürgermeister von Vilvoorde, erwägt die Renovierung des Bahnhofs seiner Stadt auf juristischem Wege zu erzwingen. Dieser Bahnhof verfällt sehenden Auges, die Bahnreisenden beklagen sich über Sicherheitsmängel und sie fühlen sich in den dunklen, beschmierten und feuchten Gängen nicht mehr sicher. Seit Jahren wird darüber geredet, dass der Bahnhof von Vilvoorde renoviert werden soll, doch entsprechende Entscheidungen werden immer wieder nach hinten geschoben.

Erst Ende letztes Jahr wurde deutlich, dass sich daran sobald nichts ändern wird und zwar aus finanziellen Gründen. Bundesverkehrsministerin Jacqueline Galant (MR) hat sogar einen Besuch des Bahnhofs und ein Treffen mit Bürgermeister Bonte in diesen Tagen ohne Angabe von Gründen abgesagt. Aus ihrem Kabinett verlautete, dass sie an einer wichtigen Sitzung teilnehmen müsse.

Doch diese Angelegenheit hat für Bürgermeister Bonte das Fass zum Überlaufen gebracht. Er erwägt jetzt, gegen die Bahngesellschaft NMBS/SNCB, bzw. gegen den Netz- und Infrastrukturverwalter der Bahn, Infrabel, vor Gericht zu ziehen, um auf dem juristischen Wege die dringend notwendige Renovierung des Bahnhof zur Sicherheit der Fahrgäste zu erzwingen.

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