Shopping Center "Uplace" sorgt weiter für Streit

Die Stadt Löwen in der Provinz Flämisch-Brabant will sich weiter der Genehmigung für das Shopping Center "Uplace" in Machelen bei Brüssel (das Foto zeigt den Standort) widersetzen. Die flämische Landesregierung hingegen hält an dem mittlerweile einer Schlankheitskur unterzogenen Projekt fest und legte eine neue Studie zur Verkehrsanbindung vor. Doch auch diese Studie ist umstritten.

Die flämische Landesregierung legte am Montag eine Studie vor, nach dem das Geschäftszentrum „Uplace“ nach der Verschlankung des ersten Projektvorschlags weder in der näheren Umgebung, noch auf dem Brüsseler Ring für zusätzliche Verkehrsprobleme sorgen werde. Ein neuer Bahnhof sei ebenso wenig notwendig, wie zusätzliche Busverbindungen.

Doch Louis Tobback (SP.A - kl. Foto), der Bürgermeister der nahegelegenen Brabanter Universitätsstadt Löwen, ist auch mit dem Ergebnis der neuerlichen Studie nicht einverstanden und kündigte an, notfalls bis zum Staatsrat zu ziehen, um „Uplace“ zu verhindern. Gegenüber der VRT-Nachrichtenredaktion sagte er dazu:

„Was ich den Medien dazu entnehmen kann ist, dass man einen neuen Entwurf zum regionalen Raumordnungsplan für das für Flandern strategisch wichtige Gebiet von Brüssel angenommen hat, worin ‚Uplace‘ liegt. Wenn man so etwas macht, dann muss ein Zeitraum eingelegt werden, in dem das Projekt öffentlich diskutiert werden kann. Das werden wir uns anschauen und nachsehen, welche Haltung wir dagegen einnehmen können. Wir haben das bereits einmal erfolgreich getan, gemeinsam mit vielen anderen.“

Die Stadt Löwen befürchtet, wie auch andere Städte und Gemeinden in der Umgebung und letztendlich auch die Brüsseler Innenstadt, dass „Uplace“ für einen Kundenschwund und für zusätzlichen Leerstand in den Einkaufsstraßen sorgen werde, zumal in naher Zukunft in der Region Brüssel-Hauptstadt drei neue Einkaufszentren geplant und eröffnet werden.

Umstrittene Studie

Die neue Studie zu Raumordnung und zum Verkehr um „Uplace“, die die flämische Landesregierung in Auftrag gegeben hat, ist in Misskredit geraten. Den Auftrag dazu hatte ein Forschungsbüro erhalten, dass bereits Dienstleistungen für „Uplace“ verrichtet hat.

Die Antea Group Belgium hatte festgestellt, dass das in der Planung verkleinerte Shopping Center in Machelen unter dem Viadukt von Vilvoorde (Flämisch-Brabant) keine zusätzlichen Verkehrsprobleme in den lokalen Nebenstraßen oder auf dem Brüsseler Ring verursachen werde.

Fachleute, die ebenfalls Studien zu diesem Themenbereich angefertigt haben, bezweifeln dies. „Uplace“ und die Antea Group Belgium hatten sich jeweils auf ihren Webseiten als Partner verlinkt. Doch diese Links sind seit Dienstag stillgelegt und verschwunden.

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