Terrorwarnstufe 3: Polizei in der Klemme

Die Tatsache, dass das Krisenzentrum der belgischen Bundesregierung die Terrorwarnstufe noch mindestens zwei Wochen lang auf Stufe 3 belassen will, stellt für die Polizei eine enorme Herausforderung dar. Vor allem die regionalen Polizeizonen und die lokale Polizei in den Städten sind personell dafür nicht aufgestellt.

Terrorwarnstufe 3 hat z.B. zur Folge, dass Polizeibeamte nicht mehr alleine auf Streife gehen dürfen. Das bedeutet, dass Streifen immer doppelt besetzt sein müssen. Die normale Polizeiarbeit leidet darunter, denn weniger wichtige Dossiers werden bis auf weiteres nach hinten geschoben und Urlaubsanträgen wird derzeit kaum noch stattgegeben.

Im Gegenteil: Nicht selten werden Polizisten aus dem Urlaub zurückgerufen, um personelle Engpässe zu beseitigen. Das ist zum Beispiel der Fall in der Polizeizone Hasselt-Zonhoven-Diepenbeek in der flämischen Provinz Limburg. Der dortige Polizeichef Philip Pirard sagte dazu am Dienstagmorgen gegenüber der VRT-Nachrichtenredaktion, dass man trotzdem versuche, alle Aufgaben zu erfüllen:

„Aber wir müssen natürlich auch sehen, dass das mit ausreichend Leuten gemacht wird und dass die Kapazität, das zu tun, aufgestockt wird. Daher müssen wir vielleicht Kollegen aus dem Urlaub zurückrufen. Weil wir zusätzliches Personal einsetzen, kann derzeit auch kein Urlaub gewährt werden. Aber wir tragen Rechnung mit der Richtlinie, die der Innenminister (Jan Jambon (N-VA), AdR.) erlassen hat, nämlich, dass alle Kollegen, die im Rahmen der Terrormaßnahmen zusätzlich eingesetzt werden müssen, bis Ende Mai Urlaub beantragen können.“

Die erhöhte Terrorwarnstufe 3 (auf einer Skala mit 4 Stufen) in unserem Land gilt seit der Anti-Terroraktion der Polizei in Verviers (Prov. Lüttich) am 15. Januar, bei der zwei mutmaßliche islamistische Terroristen erschossen wurden.

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