Belgien kaum auf nukleare Katastrophe vorbereitet

Nach Ansicht der Umweltschutz-Organisation Greenpeace ist Belgien auf eine nukleare Katastrophe nur ungenügend vorbereitet. Eine Studie von Greenpeace lässt zu dem Schluss kommen, dass die belgischen Behörden aus dem Drama von Fukushima nichts gelernt haben. Die Umweltschützer fordern von der belgischen Bundesregierung eine gründliche Analyse des Problems.

Wie viele andere Länder in Europa auch hat Belgien einen Notfallplan für eine nukleare Katastrophe, doch nach Ansicht von Greenpeace ist dieser Plan völlig unzureichend. Belgien habe aus der Katastrophe von Fukushima keine Lehren gezogen. Der belgische Katastrophenplan soll nur sehr beschränkt wirksam sein und die Bevölkerung des Landes nur unzureichend schützen, so Greenpeace in der Studie.

Die aktuelle Notfallplanung weist nach Ansicht der Wissenschaftler, die die entsprechende Studie im Auftrag von Greenpeace erstellten, noch nicht einmal Evakuierungspläne der Städte in unmittelbarer Nähe der hiesigen Kernkraftwerke auf -  weder für Antwerpen, wo sich das Kernkraftwerk von Doel befindet, noch für Lüttich und Namür in unmittelbarer Nähe des Kernkraftwerks Tihange.

Und auch die Tatsache, dass gleich drei Kernkraftwerke in Frankreich direkt an der Grenze zu Belgien liegen (Cattenom an der Grenze zur Provinz Luxemburg, Gravelines bei Dünkirchen bei Westflandern und Chooz bei Dinant in der Provinz Namür) wird in den belgischen Planungen nicht berücksichtigt.

Im Umkreis von 30 km…

Bei der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima wurde die Bevölkerung in einem Umkreis von 30 km evakuiert. In Belgien ist die Bevölkerungsdichte um die beiden inländischen Kernkraftwerke sehr dicht: Antwerpen hat im Umkreis von 30 km rund um Doel 1,5 Mio. Einwohner und eine Evakuierung der Gegend um Tihange betrifft im einem 30 km-Umkreis rund 840.000 Menschen. Anderthalb Millionen Menschen in Belgien sind bei Atomkatastrophen in Frankreich betroffen.

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