Evakuierungen bei Razzia gegen Waffenhändler

In der Nacht zum Mittwoch mussten 82 Bewohner einer Straße in Comines in der Provinz Hennegau evakuiert werden, weil die Polizei von Tournai in einem Rechtshilfeersuchen der französischen Justiz eine Razzia gegen mutmaßliche Waffenhändler durchführte. Mit den jüngsten internationalen Ermittlungen gegen islamistische Terroristen habe dies nichts zu tun, teilte die zuständige Staatsanwaltschaft von Tournai mit.

Die große Aktion gegen den internationalen Waffenhandel in Comines in der vergangenen Nacht war ein umfangreiches Unterfangen. Insgesamt wurden 33 Wohnungen aus Vorsorge evakuiert, wovon 82 Bewohner betroffen waren. Sie wurden für die Dauer der Aktion im Tourismusamt der Stadt untergebracht.

Derweil stürmten Polizisten und Mitglieder des Kampfmittel-Räumdienstes der belgischen Armee (Dovo) ein kleines Anwesen und durchsuchten dieses nach Waffen. Sie fanden jedoch auch nach intensivem Suchen nichts Verdächtiges. Nach einer Meldung der französischen Regionalzeitung „La Voix du Nord“ fand die Aktion im Rahmen von französischen Ermittlungen statt.

Der französischen Polizei war vor zwei Wochen eine radikal-islamistische Frau in Lille aufgefallen, die mit einer Maschinenpistole unterwegs war. Die Ermittlungen im Zusammenhang mit diesem Vorfall hätten direkt zu der Adresse im belgischen Comines geführt, so das Blatt.

Einen direkten Link zu den Anti-Terror-Ermittlungen in unserem Land oder zu den Anschlägen in Paris soll dieser Fall aber nicht haben, so die Staatsanwaltschaft von Tournai am Mittwoch.

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