Theo Francken will gegen radikale Imame vorgehen

Theo Francken (N-VA - Foto), Belgiens Staatssekretär für Asyl und Einwanderung, will verstärkt gegen radikale Imame vorgehen, die in unserem Land aktiv sind. Stark konservative islamische Geistliche sollen in Zukunft gescreent werden und wenn nötig des Landes verwiesen oder gar nicht erst hereingelassen werden.

Staatssekretär Francken will die Aufenthaltsgenehmigungen von radikalen Imamen überprüfen und die Betroffenen gegebenenfalls ausweisen, wenn sie den Gläubigen gegenüber zu konservative Versionen des Islam nahebringen wollen. Unter Umständen soll solchen Predigern auch die Einreise nach Belgien verwehrt werden.

In Belgien tätige Imane, die Jugendliche mit Hasspredigten für radikale Formen des Islam begeistern wollen, sollen von der belgischen Justiz zur Rechenschaft gezogen werden können. Oft kommen solche radikalen Imame aus Saudi-Arabien und aus dem Scheichtum Katar.

Staatssekretär Francken betonte, es gehe nicht darum, alle Imame, die aus Saudi-Arabien oder Katar kommen, auch zu überprüfen oder auszuweisen, denn die meisten von ihnen würden sich an die belgischen Gesetze halten, wie er gegenüber der VRT-Nachrichtenredaktion angab:

„Der übergroße Teil der Imame ist sehr gemäßigt und mit ihnen haben wir keine Probleme. Es handelt sich hier um eine kleine Gruppe von sehr konservativen Imamen, die sehr bedrohliche Ideen propagieren. Ich glaube, dass wir diese besser screenen müssen und wenn sich herausstellt, dass sie eine sehr konservative salafistische Form des Islam predigen, finde ich, dass sie ihre Aufenthaltsgenehmigung abgeben müssen.“

Francken will seine entsprechenden Vorschläge noch Ende dieser Woche zur Abstimmung dem belgischen Ministerrat vorlegen. Offenbar besuchten die beiden in Verviers von der belgischen Polizei erschossenen mutmaßlichen islamistischen Terroristen die Predigten eines radikalen Imams in einer Moschee im Brüsseler Stadtteil Molenbeek.
 

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