Bahn: Leichte Sanktionen nach wilden Streiks

Die Direktion der belgischen Bahngesellschaft NMBS/SNCB hat rund 200 Mitarbeitern, die in der vergangenen Woche mit wilden Streiks und Gleisblockaden gegen die Sparmaßnahmen der neuen Bundesregierung auch bei der Bahn protestiert hatten, leichte Sanktionen auferlegt. Unter deren spontanen Aktionen hatten 160.000 Fahrgäste zu leiden.

Die Sanktionen für die wilden Streiker der vergangenen Woche, die in La Louvière und Charleroi (Hennegau) sowie in Lüttich stundenlang die Arbeit niederlegten und auch Gleise in den Bahnhöfen blockiert hatten, müssen 12,50 € Strafe zahlen, verlieren ihren Lohn für die Streiktage und erhalten eine, allerdings scharfe, Abmahnung.

Die Folgen der Aktionen waren recht umfangreich: 551 Züge mussten gestrichen werden und die 681 Züge, die trotzdem zu den Zeitpunkten der Aktionen fahren konnten, erreichten eine Gesamtverspätung von über 8.000 Minuten. Rund 160.000 Reisende, darunter viele Berufspendler, Schüler und Studenten, bekamen dadurch Probleme.

Die belgische Bahngesellschaft NMBS/SNCB verlor dadurch Einnahmen, muss Schadensersatz an Reisende und Konventionalstrafen an private Bahnunternehmen zahlen und erlitt einen weiteren Imageschaden. Nicht einberechnet in diese Zahlen sind die entsprechenden Probleme im nationalen und internationalen Güterverkehr, die dadurch ebenfalls entstanden waren.

Die Gewerkschaften, die die Aktionen ausdrücklich nicht billigten, halten die Strafen teilweise für inakzeptabel und wollen die Betroffenen bei eventuellen Berufungen gegen die Sanktionen unterstützen.

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