Cyberattacke: Schnell handeln und sich wehren!

Zwischen Januar und Juni dieses Jahres gingen beim belgische "Cyber Emergency Team", kurz CERT, über 751.000 Anzeigen von infizierten Computern in unserem Land ein. Mehr als die Hälfte der belgischen Unternehmen ist schon einmal Opfer von Internetkriminalität geworden. Rund 40 belgische Organisationen und Unterrichtseinrichtungen haben jetzt eine “Cyber Security Coalitie" gegründet, um gemeinsam gegen diese Art der Kriminalität vorzugehen.

Proximus heißt das Unternehmen jetzt, früher war es Belgacom. Das Telekom-Unternehmen war letztes Jahr Ziel von Hackern, die es auf die Hardware abgesehen hatten, über die der Internet- und Telefonverkehr verläuft. Proximus stellte Experten ein, um die Netzwerke besser gegen Cyberkriminalität zu schützen und dem Personal beizubringen, wie es sicherer mit Computern arbeitet.

"Die Menschen haben Mails mit Phishing versandt und wir haben gesehen, dass einige darauf reagiert haben. Wir haben die Leute dann individuell ausgebildet und zum Beispiel gesagt, dass sie auf diese Art von Mails, in denen um das persönliche Passwort gebeten wird, niemals antworten dürfen", so Dominique Leroy CEO von Belgacom (Proximus).

Der Verband belgischer Unternehmen hat eine Umfrage bei Firmen durchgeführt. 61% wissen nicht, wer ihr Ansprechpartner ist, falls sie Opfer von Cyberkriminalität geworden sind und 66% geben an, dass sie es niemandem erzählen würden.

„Die Unternehmen zögern zudem, weil sie sich fragen, ob sie einen Image-Schaden davontragen werden und was ihre Kunden dazu sagen werden. Wir plädieren jedoch für Offenheit den Behörden gegenüber, die das wissen sollten, so dass sie an Lösungen arbeiten können“, erklärt Pieter Timmermans vom Verband belgischer Unternehmen.

Und bei Verbrechern von Cyberkriminalität kommt es darauf an, schnell und effizient zu handeln. Eine Koalition von Unternehmen, Wissenszentren und Behördeneinrichtungen will künftig die Kräfte hierfür bündeln.

"Man muss dafür sorgen, dass man Zugang zu den richtigen Experten hat. Man muss wissen, wo man sich hinwenden kann, wenn so etwas passiert und man muss das eigene Personal sensibilisieren", so Dominique Leroy noch.

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