Premier Michel weiterhin Liebling der Flamen

Der liberale französischsprachige Premier Charles Michel (MR) ist nach wie vor der beliebteste Politiker in Flandern. Über die Hälfte der Flamen kann sich vorstellen, den Premier zu wählen. Das geht aus dem Politikbarometer der VRT, De Standaard, RTBF und La Libre hervor. In Wallonien und Brüssel steht der französischsprachige Sozialdemokrat Paul Magnette (PS) an erster Stelle.

Belgiens Pemier ist schon seit mehreren Umfragen der beliebteste Politiker der Flamen. Jetzt hat er jedoch die 50 Prozent-Marke überschritten: Wären heute Wahlen könnte sich 53 Prozent der Flamen vorstellen, den Premier zu wählen.

Nur 6 Politiker haben es in den vergangenen 15 Jahren auf über 50 Prozent in den Umfragen geschafft: Steve Stevaert (60 Prozent im Jahr 2003), Maggie De Block (59 Prozent 2015), Yves Leterme (57 Prozent 2006), Guy Verhofstadt (54 Prozent 2008), Kris Peeters (54 Prozent 2014) und Bart De Wever (53 Prozent 2011).

Auf dem zweiten Platz folgt übrigens der Staatssekretär der flämischen Regionalisten (N-VA) Theo Francken. Der Ausgang der Sudan-Krise hat Francken eindeutig nicht geschadet.

Auf das "Siegertreppchen" darf sich auch die flämische Unterrichtsministerin Hilde Crevits von den flämischen Christdemokraten (CD&V) stellen. Der flämische Energieminister Bart Tommelein von den flämischen Liberalen (Open VLD) ist ebenfalls unter den ersten 10.

Er nimmt damit den Platz des CD&V-Vorsitzenden Wouter Beke ein, der auf den 15. Platz abrutscht. Der N-VA-Vorsitzende Bart De Wever bleibt auf Platz 5 der Beliebtheitsskala.

Und wie schlägt sich die Opposition?

Bei der Opposition hat der flämische Sozialdemokrat John Crombez (SP.A) am besten in der Umfrage abgeschnitten. Er findet sich auf dem 17. Platz wieder. Der beliebteste flämische Grünenpolitiker (Groen) ist die Vorsitzende Meyrem Almaci. Sie ist gerade noch unter den ersten 20.

Beim rechtsextremen Vlaams Belang ist Filip Dewinter weiterhin beliebter als der Voritzende der Partei Tom Van Grieken.

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Wie sieht es in Wallonien aus?

Mag der Premier in Flandern besonders beliebt sein, in Wallonien hält sich die Begeisterung für den Premier in Grenzen: In Wallonien steht er mit 27 Prozent gerade einmal auf dem 7. Platz. Und das, wo er doch gerade in diesem Landesteil gewählt werden muss. Seine Partei, die MR bleibt allerdings die größte Partei im Süden des Landes.

Ganz oben auf der Beliebtheitsskala in Wallonien stehen aber immer noch Politiker der sozialdemokratischen Partei PS. So schafft es der ehemalige Ministerpräsident Paul Magnette (PS) vor seinen Parteivorsitzenden Elio Di Rupo (PS) an die Spitze der Tabelle. Auch an dritter Stelle steht ein PS-Politiker, der Ministerpräsident der französischsprachigen Gemeinschaft, Rudy Demotte.

Der beliebteste MR-Politiker ist Didier Reynders. Er steht an 4. Stelle der Beliebtheitsskala der Wallonen. Auffallend nach oben "geklettert" ist der französischsprachige Vorsitzende des Centre Démokcate Humaniste (CDH), Benoît Lutgen. Er hat es vom 10. auf den 5. Platz geschafft.

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Flämischer Liebling in Brüssel ist De Croo

Auch in Brüssel steht - der nicht Brüsseler - Paul Magnette ganz oben im Kurs. Er läßt damit den Brüsseler Défi-Politiker Olivier Maingain und Vizepremier Reynders hinter sich. Auch interessant: Innerhalb der PS-Familie selbst ist nicht Magnette der Liebling, sondern - mit Vorsprung - der Vorsitzende Elio Di Rupo.

Der populärste flämische Politiker ist bei den Brüsselern der liberale Vizepremier Alexander De Croo (Open VLD). Übrigens ist De Croo auch in Wallonien mit dem 11. Platz der beliebteste Flame.

Die Umfrage von TNS KANTAR wurde im Auftrag der VRT NWS, De Standaard, RTBF und La Libre Belgique durchgeführt. Sie wurde telefonisch bei 1.003 niederländischsprachigen in Flandern wohnenden Wahlberechtigten zwischen dem 26. Februar bis einschließlich 17. März 2018, bei 750 Brüsselern zwischen dem 26. Februar bis einschließlich 21. März und bei 1.015 französischsprachigen in Wallonien wohnenden Wahlberechtigten im Zeitraum vom 26. Februar bis einschließlich 17. März abgenommen. Die Fehlermarge beträgt 3,1 Prozent.

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