Radprofi Michael Goolaerts ist gestorben

Der am Sonntag beim Frühjahrsklassiker Paris-Roubaix schwer gestürzte Radprofi Michael Goolaerts (23 - Foto) ist noch am Sonntagabend in einer Klinik in Lille gestorben. Die Radsportwelt reagierte bestürzt auf die Nachricht, dass der junge Profi den schweren Sturz und einen anschließenden Herzstillstand nicht überlebt hat.

Michael Goolaerts war am Sonntag auf dem zweiten Kopfsteinpflaster-Abschnitt bei Paris-Roubaix gestürzt und musste bereits vor Ort reanimiert werden. Offenbar hatte der erst 23 Jahre alte Radprofi einen Herzstillstand erlitten - ob dies den Sturz ausgelöst hat oder ob dieser Herzstillstand im Zuge des Sturzes erfolgte, war eine Zeit lang unklar.

Auf jeden Fall verlor Goolaerts mehrmals das Bewusstsein nach der Reanimierung durch ein Notarztteam und wurde mit einem Hubschrauber in eine Klinik in Lille gebracht. Dort aber verstarb der junge Radprofi gegen 22:40 am Sonntagabend, wie seine Mannschaft, das belgische Radsportteam Veranda's Willems-Crelan per Twitter mitteilte. Goolaerts starb im Kreise seiner Familie.

Teamchef Nick Nuyens reagierte bestürzt und gab bekannt, dass man darum bitte, Familie und Kollegen von Michael Goolaerts in Ruhe ihren Schmerz verarbeiten zu lassen. Der internationale Radsportverband UCI bezeugte noch am Sonntag sein Beileid, genauso wie viele Radprofis und Mannschaften. Paris-Roubaix-Gewinner Peter Sagan war sichtlich bestürzt, als die Nachricht von Goolaerts schwerem Sturz die Runde machte. Etwas zurückhaltend sagte er: „Das tut mir leid.“ Zu diesem Zeitpunkt lebte Goolaerts noch…

Kurze Karriere…

Michael Goolaerts war erst seit knapp zwei Jahren Profi im Radsport. Nach einer Probezeit als Nachwuchsfahrer bei Lotto-Soudal wechselte er 2017 zu Veranda's Willems-Crelan, wo er einen Profivertrag erhielt. Er erwies sich seit Beginn der Saison als wichtiger Helfer für Wout van Aert. Bei Dwars door Westvlaanderen wurde Goolaerts 9. und bei Brussel-Kuurne-Brussel kam er als 20. ins Ziel. Am vergangenen Wochenende gehörte er zu einer Ausreißergruppe, die rund 100 km lang die Flandernrundfahrt prägte. Am Sonntag fuhr er sein erstes Paris-Roubaix-Rennen.

Autopsie

Die Staatsanwaltschaft von Cambrai in Nordfrankreich hat unterdessen eine Autopsie der Leiche von Michael Goolaerts angeordnet. Ziel ist, herauszufinden, ob der junge Sportler, bei dem kein kardiologisches Problem bekannt war, durch einen Herzstillstand gestürzt ist oder ob das Problem während oder nach dem schweren Sturz auftrat. Goolaerts‘ Team stellte der französischen Polizei zu den Ermittlungen dem Helm und das Rad ihres verstorbenen Fahrers zur Verfügung.

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