Anderlecht blamiert sich bis auf die Knochen

Rekordmeister RSC Anderlecht hat sich am Samstagabend beim KV Ostende blamiert bis auf die Knochen. Die „Veilchen“ gingen mit 2:0 unter. Löwenanteil an der Blamage hatte Leander Dedoncker (Foto) mit zwei Eigentoren und einer Roten Karte. Im Abstiegsduell zwischen KV Mechelen und AS Eupen unterlagen die Ostbelgier, die jetzt wieder Tabellenletzte sind.

Anderlecht erlebte ein miserables Spiel an diesem 26. Spieltag in der ersten belgischen Fußball-Liga gegen KV Ostende. Leander Dedoncker, der im Winter nach West Ham oder Chrystal Palace in England hätte gehen können, erlebte einen schwarzen Tag. In der 7. Minute traf er zum ersten Mal ins eigene Tor und 8 Minuten später wiederholte er diese Spielweise. Offiziell soll Ostende-Mann Milic den Treffer erzielt haben, doch die TV-Bilder belegen, dass Dedoncker als letzter Spieler am Ball war.

In der zweiten Halbzeit leistete sich der Brüsseler ein Frustfoul gegen Zivkovic und flog vom Platz. Ein Tag zum vergessen für alle Beteiligten, zumindest die aus Anderlecht. Der RSC bleibt auf Tabellenrang 3, doch Coach Hein Vanhaezebrouck (kl. Foto) sagte nach der Partie verärgert, dass er nicht der erste Anderlecht-Trainer in 50 Jahren sein wolle, der nicht in einem europäischen Wettbewerb spielen werde.

In Ostende sind alle obenauf. Die Küstenmannschaft besorgte dem neuen Clubbesitzer, Versicherungsmagnat Peter Callant, einen tollen Einstand. Der bisherige Besitzer von KV Ostende, der steinreiche Geschäftsmann Marc Coucke, musste sich von seiner Heimatmannschaft trennen, denn er übernahm vor einiger Zeit den RSC Anderlecht… Hier hat Coucke jetzt viel zu tun. Nicht nur, weil es spielerisch derzeit hapert, sondern auch, weil der Club derzeit rote Zahlen schreibt.

Abstiegsduell

Im Direkten Duell der beiden abstiegsbedrohten belgischen Erstligisten KV Mechelen und AS Eupen hatten sich die Gastgeber am Samstagabend die 3 Punkte gesichert. Der eingewechselte Pedersen erlöste die Heimmannschaft in der 72. Minute. Zuvor war das Spiel mehr von der Angst, die Partie zu verlieren geprägt, als vom Willen, hier zu gewinnen.

Auffallend war, dass sich die Eupener nicht mit einer Schlussoffensive gegen die Niederlage gestemmt haben. So übernehmen sie die Rote Laterne des Tabellenletzten wieder von Mechelen. „Kahveh“ konnte nach acht Spielen noch einmal gewinnen, holte allerdings in der vergangenen Woche einen Punkt und zwar gegen… Anderlecht.

Die anderen Begegnungen

Am Samstag fegte KV Kortrijk auf eigenem Platz Antwerp mit 4:0 vom Platz und AA Gent besiegte ebenfalls zuhause STVV Sint-Truiden mit 3:0. Racing Genk hatte bereits am Freitag Zulte Waregem mit 3:1 besiegt (siehe nebenstehenden Beitrag).

Auch Tabellenführer Club Brügge schaffte es, ein Spiel mit einem Eigentor zum eigenen Nachteil zu drehen. Gegen Waasland-Beveren führten die „Schwarz-Blauen“ am Sonntagnachmittag seit einem Strafstoß von Hans Vanaken in der 73. Minute recht souverän und das 0:2 lag in der Luft. Nur vergab der Tabellenführer viele gute Chancen und dies sollte sich noch rächen.

In Minute 91, also in der Nachspielzeit, brachte Clasi einen Schuss von Demit unglücklich ins eigene Tor. Ohne sein Zutun hätte der Ball das Brügger Tor wohl nicht berührt. Damit ändert sich an der Tabelle nicht viel. Brügge führt weiter unangefochten mit 58 Punkten und hat damit 11 Zähler Vorsprung vor Verfolger Charleroi und 12 Punkte vor dem Tabellendritten Anderlecht. 

Am Sonntagabend trifft Standard Lüttich auf Excel Mouscron und der SC Charleroi auf Lokeren.

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