Seppe Smits trägt Belgiens Fahne in Pyeongchang

Belgien ist wahrlich keine große Wintersportnation, doch seit einigen Jahren wächst auch hier eine kleine aber feine Sportlergemeinde heran, die von Wettbewerben auf Schnee und Eis begeistert sind. An den Olympischen Winterspielen im südkoreanischen Pyeongchang nehmt eine rund 20köpfige Delegation teil, angeführt von Slopestyle-Weltmeister Seppe Smits (Foto).
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Team Belgien zieht voraussichtlich mit 19 bis 21 Sportlern zu den Winterspielen nach Pyeongchang. Das hängt noch von einigen juristischen Problemen ab, denn einige nicht zur Auswahl gehörende Sportler wollen ihre Teilnahme noch vor Gericht erzwingen und haben dazu gegen das Belgische Olympische und Interföderale Komitee (BOIC) geklagt.

Das BOIC ist der Ansicht, dass dieses Jahr olympische Medaillen für Belgien durchaus drin sind. Die größten Hoffnungen, das mag niemanden überraschen, liegen bei Snowboarder Seppe Smits, der im Slopestyle bereits einige Erfolge vorzuweisen hat, denn er ist derzeit der amtierende Weltmeister. Smits tritt mit seinen beiden belgischen Mitstreitern Sebbe De Buck und Stef Vandeweyer sowohl im Slopestyle, als auch im Big Air an.

Im Eislaufen tritt unser Land mit einer größeren Delegation an, denn hier sind nicht nur die bekannteren Eisschnellläufer Bart Swings (kl. Foto), Mathias Vosté und Jelena Peeters am Start. Das Geschwisterpaar Jorik und Loena Hendrickx aus Arendonk tritt individuell im Eiskunstlauf an und da sind auch noch die Shorttracker Ward Pétré und Jens Almey.

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Hoffnungen auf vom olympischen Komitee erwarteten Plätze unter den besten 8 hegen auch die Belgian Bullets, die Bobfahrerinnen Elfje Willemsen, An Vannieuwenhuyse, Sopie Vercruyssen und Sara Aerts. Sie bilden jeweils ein Zweierbob-Team. Hinzu kommt auch noch die Skeleton-Fahrerin Kim Meylemans (kl. Foto).

Mit dem Ostbelgier Thierry Langer gehört auch ein Skilangläufer zum Team Belgien. Er ist der erste deutschsprachige Belgier, der an Olympischen Spielen teilnehmen darf. Der für Belgien startende gebürtige Deutsche Michael Rösch und sein Kollege Florent Claude treten in den verschiedensten Biathlon-Disziplinen an.

Nominierung auf juristischem Weg?

Im Bereich Ski Alpin sind auf jeden Fall Kim Vanreusel bei den Frauen sowie Sam Maes und Kai Allaerts bei den Herren dabei. Die Nachnominierung von Sam Maes löste einen Rechtsstreit mit dem BOIC aus, denn sowohl die Skiläuferin Marjolein Decroix, als auch der Skiläufer Dries Van denn Broecke fechten den Vorgang an und wollen selbst mit nach Pyeongchang fahren.

Geschichte: Belgische Medaillen bei Winterolympiaden

Auch Belgien erzielte bereits bei Olympischen Winterspielen Edelmetall. Das letzte Mal war 1988 im japanischen Nagano. Damals holte der Niederländer mit belgischer Nationalität Bart Veldkamp (kl. Foto) die Bronzemedaille im Eisschnelllauf auf den 5.000 m.

Die erste belgische Medaille, eine Bronzemedaille, holte der belgische Viererbob der Herren 1924 in Chamonix und vier Jahre später wurde Eiskunstläufer Robert Van Zeebroeck in Sankt-Moritz ebenfalls Dritter.

Die bisher erfolgreichsten Olympischen Winterspiele für Belgien waren die Spiele 1948 in der Schweiz. Das Eiskunstlaufpaar Micheline Lannoy und Pierre Baugniet gewannen damals Gold und der Viererbob der Herren holte die Silbermedaille. Danach musste Belgien bis Bart Veldkamp warten. Bart Swings will in Pjöngjang übrigens ebenfalls eine Medaille auf den 5.000 m holen…

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