Lance Armstrong zu Gast bei der Flandernrundfahrt

Der ehemalige und in Ungnade gefallene US-Radsportler Lance Armstrong (Foto) wird der Flandernrundfahrt 2018 auf Einladung der Organisatoren einen Besuch abstatten. Der wegen seiner Dopingvergehen umstrittene Amerikaner ist von Rundfahrtleiter Wouter Vandenhaute (kl. Foto) als erster Gastredner in der neu gegründeten "Business Academy" im Rahmen des weltberühmten Frühjahrsklassikers eingeladen.

"Für ihn (Lance Armstrong (A.d.R.)) wird es eine Rückkehr in den Radsport sein. Was mich betrifft, ist er herzlich willkommen.", sagte Organisator Wouter Vandenhaute, der hinzufügte: "Lance Armstrong ist und bleibt ein großartiger Champion." Natürlich müsse man im Radsport weiter alles unternehmen, um Doping zu bekämpfen, ergänzte Vandenhaute, "aber wir müssen uns auch mit unserer Vergangenheit auseinandersetzen".

Vandenhoute, Medienunternehmer und Betreiber mehrerer wichtiger Radsportklassiker im belgischen Bundesland Flandern, hält es für eine gute Sache, „dass wir Champions wie Laurent Jalabert und Richard Virenque weiter verehren. Warum heißen wir dann nicht auch Lance Armstrong und Jan Ullrich wieder in unserer großen Rad-Familie willkommen?"

Lance Armstrong gilt als der größte Doping-Sünder der Sport-Historie. Dem heute 46-Jährigen waren schon vor seiner Beichte im Jahr 2013 alle seine sieben Tour-de-France-Siege aberkannt worden. Bei der diesjährigen Flandernrundfahrt soll Armstrong auch in einem Fahrzeug der Organisation im Peloton mitfahren dürfen.

Wouter Vandenhaute ist für sein Vorhaben von vielen Sportkommentatoren in Belgien und darüber hinaus scharf kritisiert worden, zumal diese Ankündigung zu dem Zeitpunkt kam, an dem einschlägige Dopingvorwürfe gegen den britischen Radprofi Christopher Froome laut wurden und an dem dessen deutscher Konkurrent den Radsportverband UCI öffentlich nach diesen Meldungen angriff und ihm ein Handeln mit zwei Maßen und zwei Gewichten vorwarf.

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