Brüssel: Neuer Rückschlag für das Eurostadion

Nach Ansicht des Städtebauamtes des belgischen Bundeslandes Flandern soll das Eurostadion in Brüssel keine Baugenehmigung erhalten. Die Behörde sieht Hindernisse für den Bau des neuen Nationalstadions auf dem Parking C am Heizel-Messekomplex am Brüsseler Rand in Grimbergen in der Provinz Flämisch-Brabant. Grund dafür seien bisher ungelöste Probleme bezüglich der Verkehrsplanung und eines alten Kommunalweges, der dort entlang führt.

Das Bauunternehmen Ghelamco, die Stadt und die Hauptstadt-Region Brüssel und der belgische Fußballverband KBVB wollen am Parking C am Heizel das neue Nationalstadion bauen, in dem unter anderem die Roten Teufen, die belgische Nationalmannschaft, ihre Heimspiele absolvieren sollen. Und während der Fußball-EM 2020 in der Europäischen Union sollen hier auch mindestens vier Spiele absolviert werden.

Doch es hagelt Rückschläge - einer nach dem anderen. Grimbergen beharrte eine Zeit lang auf Beibehaltung eines alten Gemeindeweges, doch dieses Problem wurde beigelegt. Dann verließ der geplante Mitbetreiber, Rekordmeister RSC Anderlecht, das Projekt, weil man dort der Ansicht ist, das Eurostadion biete zu wenig sportliche Vorteile. Danach kam wiederum von Grimbergen ein negatives Gutachten zur Raumordnung.

Das belgische Bundesland Flandern, das eigentlich zu den Unterstützern des Stadions zählt, sieht viele ungeklärte Probleme in Sachen Mobilität, denn das Stadion mit geplanten 60.250 Sitzplätzen wird ungeahnte Verkehrsströme entfachen. Zudem ist die Anbindung des öffentlichen Nahverkehrs kaum gewährleistet und für Fußgänger und Radfahrer ist eigentlich nichts vorgesehen. Nicht zuletzt braucht das Bauunternehmen noch zwei Grundstücke, die dem Bundesland Flandern gehören.

Alles in Allem steht das Projekt unter keinem guten Stern. Da jetzt auch noch die Städtebaubehörde in Flandern ein negatives Gutachten liefert, läuft der Bau Gefahr, zur Euro 2020 nicht planmäßig fertig zu werden. Wütende Reaktionen der Bauherren werden wohl nicht lange auf sich warten lassen, doch einige der hier aufgezählten Probleme sind bei weitem nicht neu und hätten längst geregelt werden können. Doch einigen sind offenbar Büroanbauten und ein weiteres Shoppingzentrum im Brüsseler Raum wichtiger als, als eine vernünftige Verkehrsplanung rund um das Stadion.

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