Luca Paolini gewinnt Gent-Wevelgem

Die diesjährige Ausgabe des flämischen Frühjahrsklassikers Gent-Wevelgem war ein Radrennen der besonderen Art. Besonders schlechtes Wetter mit permanentem Regen und heftigen Sturm- und Gegenwinden machten es den Radprofis nicht leicht, die 240 km lange Strecke von Deinze bei Gent nach Wevelgem zu überstehen.

Gent-Wevelgem war von vielen Stürzen und Aufgaben geprägt und musste nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Favoriten wie Tom Boonen (Etixx-Quick Step) und Fabian Cancelara (Trek) auskommen. Doch darunter musste die Spannung nicht leiden, ganz im Gegenteil. Die Fahrer hatten allerdings unter den Wetterbedingungen zu leiden.

Einige wurden regelrecht durch Windböen vom Rad geworfen. In der Schlussphase versuchte Jürgen Roelandts (Lotto Soudal) auf den letzten rund 60 km einen Alleingang, doch nach dem er einen Vorsprung von mehr als 2 Minuten herausgefahren hatte, verlor er wieder Zeit und Kraft auf den Anstiegen, worunter Klassiker, wie Kemmelberg, Monteberg oder Baneberg waren.

Inzwischen hatte eine sechsköpfige Verfolgergruppe mit unter anderen Niki Terpstra (Etixx-Quick Step) und Sep Vanmarcke (LottoNL) Lunte gerochen und nahm Roelands Minute um Minute ab. Als es durch die historische Innenstadt und die Menenpoort von Ypern ging, hatte der Solofahrer nur noch knapp eine halbe Minute Vorsprung und es galt noch 20 km im Alleingang zu absolvieren. Nach 60 km Alleinfahrt wurde Roelandts 17 km vor dem Ziel eingeholt.

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Spannendes Finale

Und just zu diesem Zeitpunkt hatte Terpstra einen Platten und verlor Sekunden bei Radwechseln. Aber, es wurde gewartet und Terpstra kam zurück. Jetzt bliesen die nun 7 Fahrer zum Angriff und Terpstra und Luca Paolini (Katusha) brachen aus. Bei der Verfolgung hatte Roelandts das Nachsehen. Er ließ seine Konkurrenz dann fahren.

Geraint Thomas (Sky) und Stijn Vandenbergh (Etixx-Quick Step) schlossen auf zu den beiden Flüchtenden und auf den letzten knapp 8 km war die Gruppe wieder zusammen. Spannung pur! Danach riss aber alles auseinander, weil sich die Gruppe nicht auf eine Zusammenarbeit einigen konnte.

Das nutzte der 38 Jahre alte Luca Paolini auf den letzten Metern zum Sieg, denn es gelang ihm, alleine abzuhauen. Zweiter wurde Niki Terpstra und Dritter Geraint Thomas. Stijn Vandenbergh und der belgische Meister Jens Debusschere (Lotto Soudal) machten die Top 5 komplett und Sep Vanmarcke kam abgeschlagen als Sechster ins Ziel. Jürgen Roelandts kam unter großem Applaus noch als Siebter über die Ziellinie.

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