Immer mehr Belgier sind Ausländer

Mehr als ein Fünftel aller Belgier haben ausländische Vorfahren. Das belegt eine neue soziologische Studie der KUL, der Katholischen Universität Leuven (Löwen). Migrationshintergrund wird sehr breit definiert.

Die Studie geht drei Generationen zurück und bezieht auch alle Ausländer mit ein, die erst in den letzten Jahren die belgische Staatsbürgerschaft erhalten haben, sowie deren Kinder.

Dann haben momentan mehr als 20 Prozent aller Belgier Wurzeln im Ausland. In zehn Jahren wird dieser Bevölkerungsanteil bereits auf 30 Prozent angestiegen sein. In Großstädten ist der Bevölkerungsanteil mit Migrationshintergrund schon jetzt größer. In Antwerpen beträgt der jetzt 39,7 Prozent, in Mechelen 27,3 Prozent, in Leuven (Löwen) und Gent 26,3 Prozent.

In der Hauptstadtregion Brüssel haben fast siebzig Prozent der Einwohner ausländische Vorfahren. Besonders hoch ist der Ausländeranteil in den Stadtgemeinden Sint-Joost-ten-Node (96,2 Prozent) und in Sint-Gillis (91,7 Prozent). Laut dieser Studie werden in einigen Jahrzehnten in allen großen Städten die Einwohner mit ausschließlich belgischem Stammbaum in der Minderheit sein.

In Flandern haben viele Einwohner niederländische oder marokkanische Vorfahren. In Brüssel ist der Marokkaneranteil sehr hoch und in der Wallonie sind die Italiener sehr gut vertreten.

Im deutschsprachigen Belgien haben die meisten Einwohner deutsche Groß- oder Urgroßeltern. Bis zum Versailler Vertrag gehörten die deutschsprachigen Gemeinden Belgien zu Deutschland.
 

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